International
USA

Arabische Emirate nehmen 15 Guantanamo-Häftlinge auf

The United States flag flies inside of Joint Task Force Guantanamo Camp VI at the U.S. Naval Base in Guantanamo Bay, Cuba March 22, 2016. REUTERS/Lucas Jackson SEARCH "GUANTANAMO BAY" FOR TH ...
Noch immer weht die US-Flagge über Guantanamo-Bay: Wie lange bleibt das umstrittene Lager noch offen?Bild: LUCAS JACKSON/REUTERS

Gelingt die Schliessung doch noch? Arabische Emirate nehmen 15 Guantanamo-Häftlinge auf 

16.08.2016, 02:3616.08.2016, 08:00
Mehr «International»

Die USA haben 15 Häftlinge aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantanamo in die Vereinigten Arabischen Emirate überstellt. Bei den Betroffenen handelt es sich um zwölf Jemeniten und drei Afghanen, wie das US-Verteidigungsministerium am Montag mitteilte.

Es ist der umfangreichste Gefangenentransfer unter der Ägide von US-Präsident Barack Obama. Die Regierung dankte den Emiraten für die «humanitäre Geste» und für die «Bereitschaft, die Bemühungen der USA zur Schliessung des Haftlagers zu unterstützen», wie es in einer Erklärung des Pentagon hiess.

Damit sitzen noch 61 Personen in Guantanamo ein. Bei den meisten handelt es sich um Terrorverdächtige, die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 festgenommen wurden und seit Jahren ohne Urteil festgehalten werden.

Über die Jahre wurden fast 800 Gefangene in das Lager auf Kuba gebracht. Während der Ära von Präsident George W. Bush waren 532 Gefangene freigelassen worden. Sie wurden meist in grossen Gruppen nach Afghanistan oder Saudi-Arabien verlegt.

Viele der Häftlinge gelten inzwischen als ungefährlich. Die USA bemühen sich, Länder zu finden, die zu einer Aufnahme bereit sind. Im vergangenen Jahr wurden laut US-Angaben bereits fünf Häftlinge «erfolgreich» in die Vereinigten Arabischen Emirate überstellt.

Obamas Versprechen

Naureen Shah von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International nannte den jüngsten Schritt ein «starkes Zeichen, dass es Präsident Obama ernst sei mit der Schliessung Guantanamos bevor er aus dem Amt scheidet».

FILE - In this July 5, 2016 photo, President Barack Obama waves as he walks across the South Lawn of the White House, in Washington, as he returns from Charlotte, N.C. where he participated in a campa ...
Versprach Guantanamo zu schliessen: Barack Obama.Bild: Carolyn Kaster/AP/KEYSTONE

Obama hatte nach seinem Amtsantritt im Januar 2009 versprochen, das Lager zu schliessen. Rechtliche Probleme und heftiger Widerstand im Kongress sowie in der Öffentlichkeit verhinderten aber, dass er das Versprechen erfüllte. So sperrt sich etwa der Kongress gegen eine Verlegung von jenen Häftlingen in die USA, die nicht in andere Länder geschickt werden können oder sollen. (sda/reu/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Wiedereröffnung der Notre-Dame – Macrons Selbstinszenierung und die Frage der Ursache
Im April 2019 schaute die ganze Welt nach Paris, als die historische Kathedrale Notre-Dame Feuer fing. Dieses Wochenende wird sie offiziell wieder eröffnet. Während Präsident Macron daraus politischen Nutzen ziehen will, bleiben zentrale Fragen bezüglich der Ursache immer noch ungeklärt.

Der Abend des 15. Aprils 2019 hat sich tief in das Gedächtnis der Pariserinnen und Pariser eingebrannt. Die Bilder der brennenden Kathedrale gingen damals um die Welt. Weite Teile des Dachstuhls brannten ab, der Vierungsturm stürzte ein und das Gewölbe der Hauptschiffe wurde an mindestens zwei Stellen durchbrochen. Der Schock war riesig, nicht nur in Frankreich.

Zur Story