«Das war für mich»: John Lennons Mörder erklärt sein Motiv
Chapman wurde nach der Tat zu 20 Jahren Gefängnis bis lebenslänglich verurteilt. Regelmässig stellt er, mittlerweile sitzt er seit 45 Jahren hinter Gitter, Bewährungsgesuche. Erfolg hatte er auch beim jüngsten, dem 14. Versuch, nicht.
Doch dafür wird öffentlich bekannt, was Chapman konkret über sein Motiv für den Mord sagt: Die New York Post hat ein Protokoll von Chapmans Anhörung im Zuge des Bewährungsgesuchs veröffentlicht. Chapman, dessen Zustand bei der Tat gemeinhin als «geistig verwirrt» beschrieben wird, erklärte, dass er Lennon aus purer Geltungssucht erschossen hatte:
Auf die Frage, weshalb er Lennon genau ermorden wollte, erklärte Chapman:
Chapman hatte schon früher geäussert, dass er «nach Ruhm strebe» und «Böses im Herzen trage». Solche klare Aussagen zu seinem Motiv gab es bisher aber nicht.
Am 8. Dezember 1980, dem Tag des tödlichen Angriffs, habe er «einfach gewusst», dass dies «der Tag sein würde, an dem er Lennon treffen und töten» würde. Chapman erklärte in der Anhörung auch, dass er schon zwei Monate zuvor von Hawaii nach New York geflogen sei wegen Lennon. Damals habe er ihn aber nicht angetroffen.
Der in Texas geborene Chapman verehrte die Beatles um Lennon seit seiner Kindheit. Doch als junger Erwachsener, der mit Drogenabhängigkeit und psychischen Erkrankungen zu kämpfen hatte, wurde die Bewunderung zu Besessenheit und sein Bild von Lennon veränderte sich. Unter anderem sah er im Musiker einen Heuchler, der in seinen Liedtexten über ein einfaches Leben sang, mittlerweile aber selbst in Luxus lebte.
Nachdem Lennon kurz zuvor noch sein neuestes Album für Chapman signierte, schoss dieser am Abend des 8. Dezember 1980 fünf Mal auf die Beatles-Ikone. Vier Schüsse trafen Lennon, einer davon die Halsschlagader. Wenige Minuten nach dem Angriff verstarb der Musiker.
Aus dem Anhörungsprotokoll geht auch hervor, dass sich Chapman bei den Angehörigen von Lennon entschuldigte.
Mittlerweile meide er die Öffentlichkeit, berühmt werden wolle er jetzt nicht mehr.
Der Bewährungsausschuss nahm dem 70-Jährigen die Worte nicht ab. Es mangle Chapman an «aufrichtiger Reue oder echtem Mitgefühl». Sein Gesuch wurde deshalb erneut abgelehnt. 2027 kann er das nächste Mal ein solches einreichen. (con)