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Versicherungs- und Bankbetrug: Ermittlungen gegen Trump weiten sich aus

Versicherungs- und Bankbetrug: Ermittlungen gegen Trump weiten sich aus

04.08.2020, 06:2904.08.2020, 12:46
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Die Staatsanwaltschaft in Manhattan pocht weiter auf die Einsicht in Finanzunterlagen von US-Präsident Donald Trump. Sie erhofft sich davon offenbar Hinweise auf möglichen Versicherungs- und Bankbetrug durch Trumps Firma und dortige Angestellte, wie aus einem Schreiben von Staatsanwalt Cyrus Vance am Montag an ein Gericht hervorgeht.

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Im Fokus der Ermittler: US-Präsident Donald Trump.Bild: sda

Bislang war bekannt, dass sich Ermittlungen von Vance' Behörde um angebliche Schweigegeldzahlungen drehten, die Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen dem Pornostar Stormy Daniels und dem ehemaligen Playmate Karen McDougal gezahlt haben soll. Beide Frauen geben an, Affären mit Trump gehabt zu haben, was dieser dementiert.

Der Staatsanwalt erklärt in seinem Schreiben nicht explizit den Gegenstand und das Ziel seiner Ermittlungen. Er weist allerdings die Annahme von Trumps Anwälten als falsch zurück, dass sich die Ermittlungen auf die angeblichen Schweigegeldzahlungen beschränkten.

«Unbestrittene» Medienberichte über «möglicherweise umfangreiches und langwieriges kriminelles Verhalten bei der Trump Organisation» machten deutlich, dass seine Behörde eine rechtliche Grundlage habe, Finanzunterlagen von Trumps Buchhalterfirma Mazars anzufordern, erklärte Vance.

Die Staatsanwaltschaft hat Mazars unter Strafandrohung aufgefordert, Finanzunterlagen von Trump und dessen Firmen herauszugeben. Trump versucht, dies zu verhindern und war in dem Rechtsstreit bis vor das Oberste US-Gericht gezogen. Der Supreme Court hatte Anfang Juli entschieden, dass auch der Präsident nicht von der Pflicht ausgenommen sei, bei entsprechender Aufforderung Beweise in einem Strafverfahren zu liefern.

Damit sprach das Gericht dem Staatsanwalt in Manhattan grundsätzlich das Recht zu, im Zuge von Ermittlungen Finanzunterlagen einzusehen. Die Einzelheiten müssen nun aber in unterer Instanz geklärt werden.

Trumps Anwälte hatten ein New Yorker Gericht vergangene Woche aufgefordert, die Staatsanwaltschaft an der Vollstreckung der Aufforderung unter Strafandrohung zur Herausgabe der Finanzunterlagen Trumps zu hindern. Die sogenannte Subpoena sei «wahnsinnig umfassend» und «in böser Absicht» ausgestellt worden, argumentierten sie. (sda/dpa)

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35 Kommentare
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Füürtüfäli
04.08.2020 08:26registriert März 2019
Und 40% unbelehrbare Amerikaner unterstützen diesen Vogel und wollen ihn wählen.🤦‍♀️
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Unicron
04.08.2020 09:14registriert November 2016
Wurde eigentlich schon mal ein ehemaliger Präsident nach seiner Amtszeit zu einer Haftstrafe verurteilt?
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manta
04.08.2020 09:21registriert November 2016
Kann mir jemand erklären weshalb es Trump - zudem noch als damals angehender und danach als amtierender Präsident - bisher überhaupt möglich war, seine Finanzdaten unter Verschluss zu halten?

Mir ist schon bewusst weshalb er dies wohl tut, aber wieso er es auf so lange Dauer kann, das verstehe ich nach wie vor nicht.
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