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J.D. Vance sprach sich wohl für Entlassung von Mike Waltz aus

J.D. Vance sprach sich wohl für Entlassung von Mike Waltz aus

Nach dem Signal-Skandal scheint sich Mike Waltz in seinem Amt zu halten. In der Trump-Regierung hat er trotzdem einen prominenten Kritiker.
30.03.2025, 12:0030.03.2025, 12:06
Konstantin Hitscher / t-online
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t-online

Auch wenn US-Präsident Donald Trump und die restliche US-Regierung dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz öffentlich den Rücken stärkt: Intern sollen Vize-Präsident J.D. Vance Trump zur Entlassung des nationalen Sicherheitsberaters, der die Signal-Chatgruppe mit Journalist Jeffrey Goldberg eröffnet hatte, geraten haben. Das berichtet das Nachrichtenportal «Politico». Der angeschlagene Ex-Militär hält sich demnach nur wegen Trumps Hass auf die «liberalen Medien» in seinem Amt.

FILE - White House National Security Adviser Mike Waltz listens to a question from a reporter in the James Brady Press Briefing Room at the White House, in Washington, Feb. 20, 2025. (AP Photo/Alex Br ...
Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz: Auch in der US-Regierung hat er Kritiker.Bild: keystone

Dass Trump den Vorfall um der Signal-Gruppe öffentlich heruntergespielt, soll so vor allem einen Grund haben: Er möchte den Kritikern aus dem politischen anderen Lager keine Genugtuung geben. Eine anonyme Quelle, die der Trump-Regierung nahesteht, erklärte bei «Politico»: «Sie wollen der Presse kein Skalp überreichen.»

Wie kommt Goldberg in Waltz' Adressbuch?

Wie die «New York Times» berichtet, soll Trump verschiedene Mitglieder der Regierung gefragt haben, ob er Waltz feuern soll. Der Sicherheitsberater stehe in der Regierung schon länger in der Kritik: Seine aussenpolitischen Positionen als Hardliner, der für Militäreinsätze der USA plädiert, stehen im Widerspruch zu dem Kurs der restlichen Trump-Regierung. Bei Diskussionen über das Vorgehen der USA im Iran soll er etwa mit J.D. Vance aneinander geraten sein.

MEET THE PRESS -- Pictured: (l-r) Jeffrey Goldberg, The Atlantic, appears on "Meet the Press" in Washington, D.C., Sunday, July 13, 2014. (Photo by: William B. Plowman/NBC/NBC Newswire/NBCUn ...
Jeffrey Goldberg: Der Chefredakteur von «The Atlantic».Bild: NBCUniversal

Auch Trumps grösste Sorge bei dem Vorfall soll mit den «liberalen Medien» zusammenzuhängen: Wieso hat Mike Waltz die Nummer des «The Atlantic»-Chefredakteurs – eines Journalisten, der Trump immer wieder kritisiert hat? Öffentlich streitet Waltz seit dem Vorfall so auch jegliche Bekanntschaft mit Goldberg ab. In einem Interview bei Fox News erklärte er etwa: «Ich würde ihn auch nicht erkennen, wenn ich ihn bei einer Polizei-Gegenüberstellung sehen würde.»

Er begleitet Vance nach Grönland

Fürs Erste scheint die Debatte um Mike Waltz innerhalb der Regierung wohl beigelegt zu sein. Der Sicherheitsberater war Teil des Teams, das J.D. Vance bei seinem Grönland-Besuch begleitet hat – bei einer Pressekonferenz beteuerte der Vizepräsident, vollkommen hinter Waltz und den Entscheidungen von Trump zu stehen.

Vice President JD Vance arrives at Pituffik Space Base in Greenland, Friday, March 28, 2025. (Jim Watson/Pool via AP)
Vance
J.D. Vance: Der US-Vizepräsident bei seiner Ankunft in Grönland.Bild: keystone

Diese Line könnte sich aber in den kommenden Wochen ändern: Wie «Politico» schreibt, gehe man im Umfeld der Regierung davon aus, dass die Waltz-Entlasung nur eine Frage der Zeit sei. Trump wolle vorerst auch Parallelen zu den chaotischen Anfängen seiner ersten Amtszeit vermeiden.

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Trump Jr. trifft in Grönland ein
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Trump Jr. trifft in Grönland ein
Donald Trump Jr. posiert für Fotos nach seiner Ankunft in Nuuk.
quelle: keystone / emil stach
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J.D. Vance failt bei Handschlag – und andere «weirde» Auftritte
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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jobara64
30.03.2025 12:13registriert Dezember 2024
Vance ist ein Heckenschütze, der seine eigene Show von der Seitenlinie aus durchzieht. Mit einem Mike Pence hatte Trump früher ein leichteres Spiel, weil sich dieser sich brav im Hintergrund hielt.

Nicht nur Mike Waltz muss sich vor Vance in Acht nehmen. Auch Trump selbst sollte auf der Hut sein.
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Rock'n'Rohrbi
30.03.2025 12:37registriert März 2017
Trump wolle vorerst auch Parallelen zu den chaotischen Anfängen seiner ersten Amtszeit vermeiden.… 😂 die zweite fängt schlimmer an als die erste zu Ende ging!
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s'Paddiesli
30.03.2025 12:46registriert Mai 2017
Dabei hätte diese Signal-Truppe nur eingestehen müssen, dass sie einen Fehler gemacht hatten und dass sie Massnahmen nehmen, dass so etwas nie wieder passieren würde. Dann wäre die Sache schon gegessen.
Aber die verhielten sich wie ihr Boss:
Verleugnen, abstreiten, Schuld umkehren.
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