US-Präsident Donald Trump hat angesichts des gravierenden Heroin- und Opioidmissbrauchs in den Vereinigten Staaten einen nationalen Gesundheitsnotstand verhängt. Es handle sich um die schlimmste Drogenkrise in der amerikanischen Geschichte, sagte er am Donnerstag.
Zusätzliches Geld wird mit der Verhängung des Gesundheitsnotstands nicht zur Verfügung gestellt. Stattdessen sollen Mittel aus bestehenden Töpfen umgeschichtet werden und besonders schlimm betroffene Bundesstaaten mehr Spielraum bekommen. Das Gesundheitsministerium will zudem Stellen schneller besetzen, um Staaten personell zu unterstützen.
In den USA sterben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC jeden Tag im Schnitt 91 Menschen an einer Opioid-Überdosis. Neben Heroin gehören dazu auch Mittel, die als Medikamente eingesetzt werden.
Im Jahr 2015 gab es insgesamt rund 52'000 Drogentote, 33'000 von ihnen hatten Opioide genommen. Nach vorläufigen Angaben stiegen die Zahlen 2016 weiter an.
Viele Abhängige in den USA sind über verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Oxycodon in die Heroinsucht gerutscht. Seit den 1990er Jahren wurden die Medikamente in den USA sehr freizügig verschrieben. Studien hatten Hinweise geliefert, dass die Suchtgefahr gar nicht so gross sei. Das ist inzwischen widerlegt. (sda/dpa)