«Keine Duelle erlaubt» – 7 absurde Gesetze zu den US-Wahlen
Getränke-Ausgabe an Wartende nicht erlaubt
Im Bundesstaat Georgia ist es verboten, Lebensmittel und Wasser an wartende Wählende zu verteilen. Dies gilt in einem Umkreis von 45 Meter um das Wahllokal und innerhalb von 7.5 Metern zur Warteschlange.
Das Gesetz wurde letztes Jahr vom republikanischen Gouverneur Georgias, Brian Kemp, eingeführt. Damit soll laut Kemp verhindert werden, dass mit diesen Mitteln für Stimmen geworben werde. Das Gesetz ist jedoch nicht auf Organisationen beschränkt. Jegliche Person, die dieses Gesetz bricht, muss mit einer Strafe rechnen.
Doch die Bevölkerung weiss sich zu helfen: Zelte mit Wasser und Snacks wurden genau 45 Meter entfernt vom Wahllokal aufgebaut.
Music, free food and water 150 feet from a Southwest Atlanta poll. It’s one way to circumvent Georgia’s new election law which prohibits handing out food and water to people in line. Organizers call it a celebration of voting. pic.twitter.com/Hvdfwg9F4c
— Susanna Capelouto (@capelouto) November 8, 2022
«Idioten» dürfen nicht abstimmen
In Kentucky dürfen «Idioten und Geisteskranke» keine Stimme abgeben, wenn sie zuvor von einem Richter als unzurechnungsfähig erklärt wurden.
Die Bezeichnungen «Idioten» und «Geisteskranke» waren früher übliche Bezeichnungen für Menschen mit geistigen Behinderungen.
Gemäss Bundesrecht werden Personen allerdings nur unter sehr begrenzten Umständen vom Abstimmen ausgeschlossen. So dürfen laut der «National Alliance on Mental Illness» Menschen mit geistiger Behinderung abstimmen. Dies auch, wenn sie unter Vormundschaft stehen oder betreut werden. Sie haben das Recht, bei der Stimmabgabe unterstützt zu werden.
Kein Alkohol-Verkauf am Wahltag
Während der Alkoholverkauf am Election Day früher in diversen Staaten verboten war, wurde das Gesetz mittlerweile gelockert. Dennoch gibt es diverse Gemeinden und Städte, die dieses Gesetz noch immer anwenden. Im Bundesstaat Indiana zum Beispiel ist der Alkoholverkauf am Election Day in 18 Städten und sieben Bezirken verboten.
Der Ursprung des Gesetzes kommt nicht von irgendwoher: So soll Gründervater George Washington 1758, als er für das House of Burgesses in der Kolonie Virginia kandidierte, sein gesamtes Wahlkampfbudget für Alkohol ausgegeben haben. Mit 50 Pfund versorgte er seine Wähler mit 160 Gallonen Alkohol (über 600 Liter), um so ihre Gunst zu gewinnen.
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Keine Agnostiker im Amt erlaubt
Auch wenn in den USA der Staat und die Kirche getrennt sind, gibt es in einigen Staaten eine kleine Ausnahme. So verlangt der Bundesstaat Texas von seinen Wahl-Beamten, dass sie die Existenz eines höchsten Wesens anerkennen.
Wer in Tennessee die Existenz eines höheren Wesens leugnet, darf kein Amt in der Zivilverwaltung des Staates bekleiden. Ähnliche Gesetze gelten in South Carolina, North Carolina, Mississippi, Maryland und Arkansas.
Duelle verboten
Es ist simpel: Wer seinen Konkurrenten oder seine Konkurrentin zu einem Duell herausfordert, darf in Tennessee kein Amt ausüben.
Abstimmen aus dem All
Dank eines verabschiedeten Gesetzes aus 1997, wurde ein technisches Verfahren geschaffen, welches es Astronautinnen und Astronauten erlaubte, aus dem All abzustimmen. Dazu erhalten sie ihren Stimmzettel per E-Mail. Sobald dieser ausgefüllt ist, wird er an das Johnson Space Center Mission Control Center der Nasa übertragen. Dieses wiederum leitet den Stimmzettel per E-Mail an das dafür zuständige Amt weiter.
Meinung ändern erlaubt
Du hast bereits vor dem Election Day abgestimmt, hast deine Meinung nun aber noch geändert? In sieben US-Bundesstaaten ist das kein Problem. Dort können Wählende ihre Meinung vor dem Wahltag noch bis zu dreimal ändern. (saw)
