Wie Du mir, so ich Dir: Nachdem die USA 34 Prozent Strafzölle auf sämtliche Importe aus China verhängt haben, schlägt die Volksrepublik in gleicher Währung zurück. Auf alle US-Waren sollen ab dem 10. April ebenfalls 34 Prozent draufgeschlagen werden. Zudem wird die Ausfuhr von sieben Seltenen Erden nach Amerika beschränkt. Dazu gehören Yttrium, das in Elektrogeräten verbaut wird, oder das in der Magnetresonanztherapie verwendete Gadolinium.
Die Massnahmen werden US-Präsident Donald Trump aber kaum wehtun. Alleine wegen der Tatsache, dass China viel weniger aus den USA importiert als umgekehrt. Im vergangenen Jahr beliefen sich die chinesischen Importe auf 148 Milliarden Dollar. Dem stehen rund dreimal mehr Exporte aus China in die USA gegenüber.
«China hat es verspielt, sie haben Panik gekriegt – das Einzige, das sie sich nicht leisten können», schrieb Trump in Grossbuchstaben auf seinem Netzwerk Truth Social am Freitag. Der Post kam aus Florida, wo er das Wochenende unter anderem mit Golfspielen verbringt.
CHINA PLAYED IT WRONG, THEY PANICKED - THE ONE THING THEY CANNOT AFFORD TO DO!
— Donald J. Trump Posts From His Truth Social (@TrumpDailyPosts) April 4, 2025
Donald Trump Truth Social 04/04/25 09:25 AM
China ist eines der Länder, das am härtesten von den neuen US-Zöllen getroffen wird. Zusammen mit den bereits geltenden 20 Prozent an Sonderzöllen zahlen chinesische Firmen insgesamt nun 54 Prozent Zollgebühren in den USA. Das steckt keiner so einfach weg.
Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb gross, dass ein Teil der chinesischen Waren anstatt in die USA jetzt den Weg nach Europa findet. Ökonomen wie Clemens Fuest vom Münchner Ifo-Institut warnen, dass europäische Unternehmen gleich von zwei Seiten in die Mangel genommen würden: aus den USA mit den Zöllen und von China mit einer verstärkten Konkurrenz auf dem Heimmarkt.
Wenn Europa eine Flut an chinesischen Waren nun abwehren will, muss es selber einen Schutzwall hochziehen. Beim Stahl und Aluminium hat es das bereits getan. Dasselbe gilt für elektrische Autos aus China. Geklappt hat es in beiden Fällen nur mässig. Europäische Stahlkocher stecken weiterhin in der Krise. Und chinesische E-Autos sind in den meisten Fällen immer noch billiger als jene der europäischen Konkurrenz.
Der Unterschied zu heute: Jetzt sind noch viel mehr Waren betroffen. Im vergangenen Jahr lieferte China Güter von über 438 Milliarden Dollar in die USA. Viele dieser Produkte «made in China» könnten nun massenweise und zu Kampfpreisen nach Europa umgeleitet werden.
In manchen Fällen wäre das nicht so schlimm. Handys, Tablets und Computer kommen heute schon viele aus China. Bei anderen Gütern wie Haushaltsgeräten oder Kleidern hat Europa aber auch eine eigene Produktion. Schmerzhaft wird's, wenn Maschinen und Industrieprodukte den Markt überschwemmen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron befürchtet «massive Konsequenzen» für die europäische Industrie.
Vorherzusagen, wie sich die Handelsflüsse entwickeln, ist schwierig. Und vielleicht ringen sich Europa und China sogar dazu durch, untereinander neue Vereinbarungen abzuschliessen und Trumps Frontalattacke auf den Freihandel abzufedern. Vize-Handelsminister Ling Ji hat am Freitag jedenfalls schon mal die Fühler ausgestreckt.
Finden sie im Gegenteil keine Einigung, und das ist im Moment wahrscheinlicher, hätte das auch Folgen für die Schweiz: Beim Stahl kam die Schweiz schon einmal zwischen die Fronten, und hiesige Firmen wurden von der EU mit Importkontingenten belegt. Erneut zum Kollateralschaden zu werden, will der Bundesrat deshalb um jeden Preis verhindern. Nach einem Telefongespräch mit Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter am Donnerstag, sie habe «keine Signale», dass die Schweiz von EU-Massnahmen betroffen sein werde. Eine Garantie ist das freilich noch nicht. (aargauerzeitung.ch)
Reden wir hier von Chinesischen Importfirmen mit Standort USA? Oder wieso sollten die chinesischen Firmen die amerikanischen Importzölle bezahlen?
Nutzt die Zollhysterie der Stunde und klärt die Hinterziehungen mit China (Vietnam, Kambodscha, Laos sind Umgehungsländer) - denn mittlerweilen sollten sich diese Ausfälle auch in Milliardenhöhe belaufen.