Unzählige Male hatte er ihn beschimpft und beleidigt: Ted Cruz sei ein «Lügner» und ein «Betrüger». Donald Trump liess während des Wahlkampfs kaum eine Möglichkeit aus, seinen ärgsten Rivalen in ein schlechtes Licht zu rücken.
Nun, nachdem bekannt wurde, dass sich der texanische Senator aus dem Präsidentschaftsrennen zurückzieht, gibt sich der Immobilien-Milliardär auf einmal ganz konziliant.
Ted Cruz sei ein «verdammt harter Gegner» gewesen, gibt der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner nach den Vorwahlen in Indiana zu Protokoll. «Ted Cruz ist ein cleverer Typ und hat eine grossartige Zukunft vor sich.» Er fühle mit Cruz und seiner «wundervollen Familie» mit und möchte sich bei ihnen bedanken, so Trump weiter.
Die Taktik ist klar: Der Graben, der sich zwischen Cruz und Trump aufgetan hat, soll überwunden werden. Will Donald Trump im Rennen um die Präsidentschaft eine Chance haben, muss er auch die Stimmen jener Wähler für sich vereinen, die sich bis anhin hinter Ted Cruz gestellt haben.
«Wir müssen Einheit in die Republikanische Partei bringen», sagt Donald Trump flankiert von seiner weiblichen Entourage am Dienstagabend während seiner Siegesansprache.
Donald Trump: "We want to bring unity to the Republican Party. We have to bring unity." https://t.co/9aZuA8xMp6 https://t.co/EC0vDNlmQg
— CNN (@CNN) 4. Mai 2016
Ins gleiche Horn bläst auch Republikaner-Chef Reince Priebus. Auf Twitter schreibt er: «Donald Trump wird der anzunehmende Kandidat der Republikanischen Partei sein, wir müssen uns jetzt alle vereinen und uns auf darauf konzentrieren, Hillary Clinton zu besiegen.» (cma)
.@realDonaldTrump will be presumptive @GOP nominee, we all need to unite and focus on defeating @HillaryClinton #NeverClinton
— Reince Priebus (@Reince) 4. Mai 2016