Donald Trump verliess am Montag nach kurzem Krankenhaus-Aufenthalt das Walter Reed Militärspital. Im Weissen Haus angekommen, riss er sich die Maske weg und verkündete dann auf Twitter seine Botschaft: «Don't be afraid of Covid. Don't let it dominate your life.» («Habt keine Angst vor Covid. Lasst es nicht euer Leben dominieren»).
Der Tweet verärgerte viele Amerikanerinnen und Amerikaner. Menschen, die das Virus noch härter getroffen hat als den Präsidenten. Menschen, die nicht in den Genuss sämtlicher verfügbaren Anti-Corona-Medikamente kamen, die noch nicht einmal auf dem Markt sind. Menschen, die nicht rund um die Uhr auf ein ganzes Ärzteteam zählen konnten. Menschen wie Amanda Kloots zum Beispiel.
Kloots ist die Witwe von Schauspieler Nick Cordero. Cordero kämpfte 95 Tage lang gegen Corona – und verlor. Am 5. Juli starb der Vater ihres gemeinsamen einjährigen Sohnes.
Auf Instagram verschaffte sie ihrem Ärger über die präsidiale Botschaft Luft:
«Leider hat es doch unser Leben beherrscht. Es dominierte das Leben von Nicks Familie und das Leben meiner Familie», sagt Kloots in dem Video. «Wir haben es ‹zugelassen›? – als wäre es unsere Wahl gewesen!», so Kloots weiter. «Ich habe 95 Tage lang neben meinem Mann geweint, als ich sah, was Covid dem Menschen, den ich liebe, angetan hat. Es IST etwas, wovor man Angst haben muss.»
Kloots ist mit ihrem Ärger nicht allein. Chris Pernell, deren Vater im April am Coronavirus starb, sagt gegenüber CNN: «Ich habe nicht erwartet, dass diese Pandemie das Leben meines Vaters nimmt.» Und weiter: «Ich habe ausserdem nicht erwartet, dass sich der Präsident der Vereinigten Staaten über die 210'000 Menschen, die ihr Leben verloren haben, lächerlich macht und sie verspottet.»
Trumps Aussagen seien Salz in ihre Wunden. «Wie kann man so etwas sagen? Ich werde meinen Vater nie mehr auf dieser Erde sehen.»
«Wir haben Besseres verdient, mein Mann hat Besseres verdient, 210'000 Menschen haben Besseres verdient», sagt auch Katie Coelho gegenüber CNN-Moderator Anderson Cooper. Die Worte richten sich direkt gegen eine Wiederwahl Trumps. Denn auch Coelho gehört zu jenen Angehörigen, die in der Pandemie einen Menschen verloren haben. Ihr Ehemann war 28 Tage im Spital, davon 20 an einem Beatmungsgerät. Katie Coelho konnte sich nicht mehr persönlich von ihm verabschieden. Nachdem ihr Mann gestorben war, fand sie auf dem Telefon eine Abschiedsbotschaft. Seither versuchen sie und ihre Kinder, mit dem Verlust klar zu kommen.
Coelho: «Er hätte so viel Gutes tun können, wenn er herausgekommen wäre und gesagt hätte: Covid ist beängstigend und es tut mir leid für all diese Familien, aber wir werden das als Nation und als Land durchstehen. Aber er hat sich dagegen entschieden.» (meg)
auch psychologeek hält sich noch zurück mit der diagnose. aber das video wurde ja auch noch vor trumps farce mit der eigenen erkrankung gepostet.
dieser mann ist definitiv gefährlich:
- für sich selbst
- für sein umfeld
- für die usa
- für die welt