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USA

USA: Demokratischer Senator bei LA-Protest-Pressekonferenz festgenommen

«Beschämender Machtmissbrauch»: US-Senator aus Pressekonferenz gezerrt

12.06.2025, 21:4013.06.2025, 09:14
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Der demokratische US-Senator Alex Padilla ist bei einer Pressekonferenz mit Heimatschutzministerin Kristi Noem von Sicherheitskräften rabiat abgeführt worden. Der Politiker aus Kalifornien hatte die Republikanerin unterbrochen, als diese sich vor Ort zu den Protesten in Los Angeles äusserte. Senatoren geniessen in den Vereinigten Staaten traditionell eine herausgehobene Stellung – entsprechend ungewöhnlich ist der Vorfall.

Auf Videoaufnahmen ist zu sehen und zu hören, wie Padilla seinen Namen und seine Position nennt und dann während Noems Äusserungen ruft: «Ich habe Fragen.» Noch während er spricht, greifen Sicherheitskräfte ein, packen ihn und zerren ihn aus dem Raum. Dabei ist Padilla noch zu hören, wie er «Hände weg» ruft. Im Flur wird er von Beamten der Bundespolizei FBI zu Boden gebracht und in Handschellen gelegt.

Das Heimatschutzministerium gab nach dem Vorfall bei X an, der Secret Service habe gedacht, es handele sich um einen Angreifer und deshalb «angemessen» gehandelt. Padilla habe die Pressekonferenz unterbrochen und sich auf Noem zubewegt, «ohne sich auszuweisen».

Padilla ist Nachfolger von Kamala Harris

Padilla sitzt seit 2021 im US-Senat. Er war als Nachfolger von Kamala Harris berufen worden, nachdem diese als Vizepräsidentin unter dem damaligen Präsidenten Joe Biden ins Weisse Haus gewechselt war. Padilla – ein Sohn mexikanischer Einwanderer – ist der erste Latino, der den Bundesstaat Kalifornien im Senat in Washington vertritt.

Kamala Harris äusserte sich auf X bereits zu dem Vorfall:

«US-Senator Alex Padilla vertrat die Millionen von Kaliforniern, die Antworten auf das Vorgehen der Regierung in Südkalifornien fordern. Dies ist ein beschämender und atemberaubender Machtmissbrauch.»

Ministerin: Verhalten war «nicht angemessen»

Noem äusserte sich noch während der laufenden Pressekonferenz zu dem Vorfall. Sie sagte, sie kenne den Senator nicht persönlich. Die Ministerin übte Kritik am Vorgehen des Senators: «Ich denke, alle in Amerika würden zustimmen, dass das nicht angemessen war.» Sie selbst habe unterdessen das Gespräch mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom gesucht - nach ihren Angaben ohne Erfolg.

Dieser schrieb kurz darauf auf der Plattform X, der Senator sei einer der anständigsten Menschen, die er kenne. «Das ist ungeheuerlich, diktatorisch und beschämend.» Trump und seine Leute seien ausser Kontrolle geraten. Das müsse sofort enden.

Später teilte das Heimatschutzministerium mit, Noem habe im Anschluss an den Vorfall ein 15-minütiges Gespräch mit Padilla geführt. (hkl, mit Material der sda/dpa)

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161 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hosesack
12.06.2025 22:00registriert August 2018
Bei uns schleglen Trump-Fans mit den Sicherheitspersonal im Bundeshaus.
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denkpause
12.06.2025 21:51registriert April 2021
Fragen zu stellen, ist kein angemessenes Verhalten. Ja, alles klar.
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JBV
12.06.2025 21:54registriert September 2021
"Sie sagte, sie kenne den Senator nicht persönlich."

Aha... sie kennt ihn nicht persönlich, wusste aber wer er ist. Und tat?... genau nichts um dieses unwürdige Einschreiten der Sicherheitskräfte zu unterbinden. Was ist das nur für eine Administration?....
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