Knapp zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners Tyre Nichols kommt das US-Justizministerium zu dem Schluss, dass die örtliche Polizei systematisch «übermässige Gewalt» anwendet. Die Polizei in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee führe rechtswidrige Kontrollen sowie Durchsuchungen durch und diskriminiere gegen Schwarze und Menschen mit Verhaltensstörungen, heisst es in einem Bericht des Ministeriums.
«Die Bürger von Memphis verdienen eine Polizeibehörde und eine Stadt, die ihre Bürger- und Verfassungsrechte schützt, Vertrauen schafft und für ihre Sicherheit sorgt», so Kristen Clarke, die im Justizministerium für Bürgerrechte zuständig ist. Nun wolle man notwendige Reformen umsetzen, so das Ministerium.
Der 29-jährige Nichols war am 7. Januar 2023 bei einer Verkehrskontrolle von Polizisten brutal zusammengeschlagen worden und drei Tage später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Der Fall löste Proteste aus und fachte die Debatte über Polizeigewalt in den USA neu an. Das Justizministerium leitete daraufhin eine Untersuchung der örtlichen Polizei ein. (dab/sda/dpa)