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Komiker und Ex-Talkmaster Jon Stewart wettert gegen US-Kongress

«Schämt euch!» So grillt Komiker und Ex-Talkmaster Jon Stewart den US-Kongress

12.06.2019, 04:0412.06.2019, 07:37
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Jon Stewart, der US-amerikanische Komiker und ehemalige Talkmaster der satirischen Nachrichtensendung «The Daily Show», sorgte mit einem Auftritt vor dem US-Kongress für Aufsehen.

Seit Stewart dem Fernsehen 2015 den Rücken gekehrt hat, kämpft er für die Gesundheitsversorgung der Ersthelfer des Terroranschlags am 11. September 2001. Viele Menschen, die nach den Anschlägen auf das World Trade Center anderen Überlenden zur Hilfe eilten, leiden heute an Krebs und anderen Krankheiten. Schuld daran sind die giftigen Dämpfe, die sie bei der Ersthilfe eingeatmet haben. Die medizinische Versorgung der Ersthelfer wird derzeit durch einen Opferausgleichsfonds gewährleistet. Doch dieser Fonds läuft im nächsten Jahr aus.

In einem wütenden und tränenreichen Statement kämpfte Stewart vor dem US-Kongress gegen die Einstellung dieses Fonds. Gemeinsam mit zahlreichen Ersthelfern, die extra für die Anhörung angereist waren, schalt Stewart die Mitglieder des Kongresses.

«Wie ich hier sitze, komme ich nicht umhin zu denken, was für eine unglaubliche Metapher dieser Raum für den gesamten Prozess ist», beginnt Stewart sein Statement während der Anhörung. Viele Gesetzgeber auf dem Panel kamen gar nicht erst zur Anhörung und liessen den Ausschusssaal weitgehend leer.

«Hinter mir ein gefüllter Raum mit Ersthelfern des Anschlags und vor mir ein fast leerer Kongress», fährt Stewart fort und fügt . mit tränenerstickter Stimme hinzu: «Das ist beschämend. Es ist eine Schande für unser Land. Ihr solltet euch schämen für diejenigen, die nicht hier sind.»

Für seine flammende Rede erhielt Stewart im Netz sehr viel Zustimmung. Die US-Schauspielerin Alyssa Milano twitterte einen kurzen Ausschnitt von Stewarts Rede mit dem Text «Jon Stewart is the shit». Und auch viele andere Twitter-User zollten dem Ex-Talkmaster Respekt.

(ohe)

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Video: srf
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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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alessandro
12.06.2019 05:18registriert März 2014
...stark und berührend, aber wenn eine Portion Empathie und Unabhängigkeit bei den Kongressmitgliedern vorhanden wäre, dann würde man auch etwas gegen die über 30'000 jährlichen Todesfälle aufgrund von inexistenter oder mangelnder Gesundheitsversicherung tun.
Das ist die Geld-Welt von welcher unsere fdp träumt. Die Amerikaner müssen begreifen, dass bei den wichtigen Pfeilern der Gesellschaft niemals die Privatwirtschaft regieren darf, da es sonst genau so herauskommt wie es aktuell läuft.
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Sherlock_Holmes
12.06.2019 06:44registriert September 2015
Dem Statement von Alessandro kann ich mich nur anschliessen.

Es beginnt jedoch letztlich nicht nur mit einer profitlastigen, egozentrischen Wirtschaft und Politik, sondern bei uns selbst.

So viele wichtigen Anliegen erfordern unsere Aufmerksamkeit.
Manchmal bin ich schon überfordert, den mir nächsten Menschen bewusst Zeit zu widmen oder meine Prioritäten so zu setzen, wie ich es eigentlich möchte.

Dank Menschen wie Jon Stewart kann ich heute Morgen meinen inneren Kompass wieder neu ausrichten und Kraft, Liebe und Zuversicht gewinnen – zusammen mit vielen anderen Menschen.
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CaptainLonestarr
12.06.2019 06:18registriert Dezember 2016
Und geführt wird diese Nation von einem Präsidenten der nicht fähig ist drei Sätze zu sagen ohne zu lügen.
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