Nach dem Schuldspruch für US-Präsidentensohn Hunter Biden wegen Verstössen gegen das Waffenrecht wird die Strafmassverkündung gegen den 54-Jährigen verschoben. Der zuständige Richter im Bundesstaat Delaware legte einen neuen Termin für den 4. Dezember fest und kam damit einem Antrag Hunter Bidens nach. Ursprünglich hätte das Strafmass am 13. November verkündet werden sollen, also in der Woche nach der US-Präsidentenwahl, bei der Joe Biden inzwischen nicht mehr für eine zweite Amtszeit antritt.
Bidens Sohn Hunter war im Juni in einem Strafprozess wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt worden. Ihm wurde in dem Fall vorgeworfen, bei einem Waffenkauf im Oktober 2018 falsche Angaben gemacht und seine damalige Drogenabhängigkeit verschwiegen zu haben. Hunter Biden wies die Vorwürfe zurück. Die Geschworenen sprachen ihn dennoch schuldig. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft. Es gilt allerdings als unwahrscheinlich, dass der Präsidentensohn zu einer solch hohen Haftstrafe verurteilt wird, da er nicht vorbestraft ist. Experten zufolge könnte er auch ohne Haft davonkommen.
In einem anderen Verfahren in Los Angeles wegen verschiedener Steuervergehen hatte sich Hunter Biden Anfang September schuldig bekannt und damit einen Prozess in letzter Minute abgewendet. Die Strafmassverkündung in dem Fall ist für den 16. Dezember angesetzt.
Hunter Bidens juristische Probleme hatten in den vergangenen Monaten seinen Vater Joe Biden auch politisch belastet. Medien zufolge ist Hunter Biden das erste Kind eines amtierenden US-Präsidenten, das in einem Strafverfahren auf Bundesebene schuldig gesprochen wurde. Republikaner nutzten das für politische Angriffe gegen den US-Präsidenten, der sich inzwischen aber aus anderen Gründen aus dem Wahlkampf für eine zweite Amtszeit zurückgezogen hat. An Stelle von Präsident Biden geht bei der Wahl am 5. November nun dessen Vize Kamala Harris ins Rennen. (dab/sda/dpa)