International
USA

Schwere Fehler des Secret Service vor Trump-Attentat

FILE - Republican presidential candidate former President Donald Trump is covered by U.S. Secret Service agents at a campaign rally, July 13, 2024, in Butler, Pa. (AP Photo/Evan Vucci, File)
Die Fehler seien «vorhersehbar und vermeidbar» gewesen, heisst es in dem überparteilichen Bericht eines Ausschusses des US-Senats.Bild: keystone

Schwere Fehler des Secret Service vor Trump-Attentat

25.09.2024, 14:5525.09.2024, 14:55

Ein neuer Untersuchungsbericht zeigt gut zwei Monate nach dem Attentat auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump im Bundesstaat Pennsylvania schwerwiegende Versäumnisse des Secret Service auf.

Die Fehler seien «vorhersehbar und vermeidbar» gewesen, heisst es in dem überparteilichen Bericht eines Ausschusses des US-Senats. Für den Bericht wurden Beamte der örtlichen Strafverfolgungsbehörden und des Secret Service interviewt. Dieser ist für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig – unter anderem für den amtierenden Präsidenten, aber auch für frühere Amtsinhaber oder Präsidentschaftskandidaten wie Trump.

Kommunikationsprobleme der Sicherheitskräfte

Ein Schütze hatte im Juli in Butler bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikanischen Partei das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Der Secret Service hatte nach dem Attentat bereits konkrete Fehler eingeräumt. Die damalige Chefin Kimberly Cheatle trat zurück.

Der Ausschuss kommt nun zu dem Schluss, dass die Kommunikations- und Koordinationsprobleme zwischen den Strafverfolgungsbehörden auf Bundes-, Staats- und Kommunalebene nach wie vor nicht behoben worden seien. Der Secret Service habe es vor der Kundgebung ausserdem versäumt, die Verantwortlichkeiten für die Planung und Sicherheit der Veranstaltung zu klären. So seien zum Beispiel keine Sichtbarrieren rund die Kundgebung errichtet worden.

Zusätzliches Personal verwehrt

Informationen über den Verdächtigen seien nicht weitergeben worden, obwohl die örtliche Polizei den Mann bereits gesichtet hatte und der Secret Service 27 Minuten vor den Schüssen über ihn informiert worden sei. Es habe ebenso Probleme mit den Funkgeräten gegeben, heisst es in dem Bericht. Zusätzliches vom Secret Service vor der Kundgebung angefordertes Personal sei ohne Begründung verwehrt worden. Das Gebäude, von dessen Dach der Schütze aus das Feuer eröffnet hatte, ist dem Bericht zufolge vor der Veranstaltung nicht ausreichend gesichert worden.

Vor gut einer Woche kam es zu einem weiteren Zwischenfall: Der Secret Service schoss an Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida auf einen Bewaffneten, der sich in den Büschen versteckt hatte, während der Ex-Präsident dort spielte. Der Verdächtige feuerte keine Kugel ab und floh, wurde wenig später aber festgenommen und angeklagt. Der Senatsausschuss kündigte an, auch hierzu die zuständigen Sicherheitskräfte befragen zu wollen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Versuchtes Attentat auf Trump
1 / 7
Versuchtes Attentat auf Trump
Die US-Bundespolizei FBI geht nach Schüssen in der Nähe Donald Trumps von einem mutmasslich geplanten Attentat auf den Ex-Präsidenten aus – schon wieder. Der Vorfall ereignete sich am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit).
quelle: keystone / stephanie matat
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Biden setzt Trump-Käppi auf
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Die Demokraten räumen ab – für Trump ist klar, weshalb er verloren hat
In den amerikanischen Lokalwahlen setzen sich am Dienstag die Demokraten deutlich durch. Donald Trump hat eine simple Erklärung für das Desaster aus Sicht der Republikaner bereit.
Den Demokraten ist die Rache geglückt. Zwölf Monate nach der enttäuschenden Niederlage gegen Donald Trump in der amerikanischen Präsidentenwahl hat die Oppositionspartei am Dienstag in lokalen und regionalen Urnengängen eine Reihe von Erdrutschsiegen gefeiert. Die Wählerinnen und Wähler, besorgt über die Wirtschaftslage und den Zustand des Landes, versetzten der Republikanischen Partei des Präsidenten landesweit eine Ohrfeige.
Zur Story