International
Venezuela

Mehr als 4,6 Millionen Venezolaner auf der Flucht

Mehr als 4,6 Millionen Venezolaner auf der Flucht

13.11.2019, 15:2213.11.2019, 16:27
Mehr «International»

Tote und Verletzte bei Protesten in Venezuela

1 / 9
Tote und Verletzte bei Protesten in Venezuela
Nicht auf den Kopf gefallen: Demonstrant in Caracas versucht über die Polizeisperre zu springen.
quelle: x02452 / carlo allegri
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Mehr als 4.6 Millionen Venezolaner befinden sich nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe derzeit auf der Flucht. Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Flüchtlinge aus dem krisengeschüttelten Land bis 2020 auf bis zu 6.5 Millionen Menschen ansteigen werde, teilte die Organisation mit Sitz in Bonn am Mittwoch mit.

Die Uno-Flüchtlingshilfe sprach von der «grössten Flucht- und Migrationsbewegung in der jüngeren Vergangenheit Südamerikas». Weltweit gebe es kaum eine Region, aus der so viele Menschen geflüchtet seien.

Ein Teil der Menschen habe das Land bereits nach der Wahl von Präsident Nicolás Maduro im April 2013 verlassen, sagte ein Sprecher des Uno-Flüchtlingshilfe der Nachrichtenagentur AFP. Die Uno-Flüchtlingshilfe ist der Partner des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Deutschland.

Venezuelans wait to pass immigration control at the Ecuador-Peru border, before the deadline on stricter regulations that require passports, in Tumbes, Peru, Friday, June 14, 2019. While Venezuela is  ...
Bild: AP/AP

Der Grossteil der Menschen sei jedoch erst ab 2014 geflohen. Damals begannen die heftigen Proteste gegen Maduro. Kritiker werfen dem linksnationalistischen Präsidenten eine Untergrabung der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie Folter von politischen Gegnern vor.

Bessere Versorgung gefordert

Der Geschäftsführer der Uno-Flüchtlingshilfe, Peter Rubenstrotz-Bauer, verwies auf die enormen Risiken, denen die Menschen auf der Flucht ausgesetzt seien. So fehle es an Lebensmitteln und Wasser, zudem würden Flüchtlinge oft Opfer von Ausbeutung und sexuellen Übergriffen.

Der Konflikt in Venezuela strahlt bis in die Schweiz

Video: srf/SDA SRF

Rubenstrotz-Bauer forderte eine bessere Versorgung der Flüchtlinge mit Lebensmitteln und Medikamenten. Zudem bräuchten die Menschen Schutz und Rechtssicherheit, «um nicht weiter in die Illegalität abzudriften».

Schutz bei Nachbarländern

Ein Grossteil der venezolanischen Flüchtlinge sucht dem UNHCR zufolge Schutz in anderen lateinamerikanischen Ländern wie den Nachbarländern Kolumbien und Brasilien, aber auch in Argentinien oder der Karibik.

Maduro liefert sich seit Jahren einen Machtkampf mit der Mitte-rechts-Opposition. Im Januar erklärte sich Parlamentspräsident Juan Guaidó zum Übergangspräsidenten; der Oppositionspolitiker wird von mehr als 50 Staaten anerkannt. (aeg/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Heftige Proteste gegen die Regierung in Venezuela
1 / 19
Heftige Proteste gegen die Regierung in Venezuela
Bei heftigen Strassenschlachten zwischen der Polizei und Demonstranten sind in der venezolanischen Hauptstadt Caracas Dutzende Menschen verletzt worden.
quelle: ap/ap / ariana cubillos
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wenn Geld keinen Wert mehr hat
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
    «Diddy»-Prozess startet in New York: Schwere Vorwürfe gegen US-Rapper
    Einst war er das Idol von Millionen, nun steht Rapper Sean «Diddy» Combs vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft macht ihm schwere Vorwürfe.

    Zum Start des Prozesses gegen Sean «P Diddy» Combs warf die Anklage dem US-Rapper schwere Sexualverbrechen vor und beschrieb grausame Missbrauchsszenen. Mehrere US-Medien berichteten aus dem Gerichtssaal. Für die Öffentlichkeit sei der 55-Jährige die kulturelle Ikone «Puff Daddy» gewesen, sagte Staatsanwältin Emily Johnson. «Aber es gab auch eine andere Seite an ihm. Eine Seite, die in kriminelle Machenschaften verstrickt war», sagte die Staatsanwältin am Montag in ihrem Eröffnungsplädoyer vor dem Bundesgericht in New York.

    Zur Story