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Wahlkampf im Krisenstaat Venezuela beginnt

Wahlkampf im Krisenstaat Venezuela beginnt

05.07.2024, 07:23
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Gut drei Wochen vor der Präsidentenwahl in Venezuela ist in dem südamerikanischen Krisenstaat der Wahlkampf angelaufen. «Das geeinte Volk kann niemals besiegt werden», sagte der autoritäre Amtsinhaber Nicolás Maduro beim Wahlkampfauftakt der sozialistischen Regierungspartei. Der aussichtsreichste Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia sagte bei seiner Kundgebung:

«Heute wird die Hoffnung wiedergeboren. Wir schreiten voran.»
President Nicolas Maduro gestures to the crowd during a rally launching the official presidential campaign season, in Caracas, Venezuela, Thursday, July 4, 2024. Venezuelans head to the polls on July  ...
Der amtierende Präsident Nicolas Maduro an einer Wahlkampf-Veranstaltung.Bild: keystone

Bei der Wahl am 28. Juli will sich Maduro eine dritte Amtszeit sichern. Beobachter rechnen allerdings nicht mit einer freien und fairen Wahl. Zuletzt wurden zahlreiche Oppositionelle festgenommen und regierungskritische Kandidaten nicht zur Wahl zugelassen. Neben dem Amtsinhaber bewerben sich neun weitere Kandidaten um das höchste Staatsamt. Als aussichtsreichster Bewerber neben Maduro gilt der frühere Diplomat González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática.

Zwar kann die sozialistische Regierungspartei immer noch auf einen harten Kern von Anhängern zählen, doch angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen und humanitären Lage wächst der Unmut in der Bevölkerung. Nach Einschätzung von Beobachtern und laut mehrerer Umfragen droht dem autoritären Staatschef bei der Abstimmung tatsächlich die Abwahl nach elf Jahren an der Macht. Fraglich ist allerdings, ob er eine Niederlage hinnehmen würde.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Wirtschaft des einst wohlhabenden Landes mit reichen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen. (saw/sda/dpa)

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