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Haftbefehl gegen Assange: Schweden will Wikileaks-Gründer ausliefern lassen

Haftbefehl gegen Assange: Schweden will Wikileaks-Gründer ausliefern lassen

20.05.2019, 10:57
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Die schwedische Staatsanwaltschaft hat Haftbefehl gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange wegen des Verdachts der Vergewaltigung beantragt. Wenn das Bezirksgericht von Uppsala den Weg dafür freimacht, will sie einen europäischen Haftbefehl ausstellen, um die Auslieferung Assanges an Schweden zu erreichen.

Die schwedische Justiz nimmt die Ermittlungen gegen Wikileaks Ko-Gründer Julian Assange wieder auf. (Archivbild)
Im Fokus: Julian Assange.Bild: EPA

Das teilte die stellvertretende Direktorin der Strafverfolgung, Eva-Marie Persson, am Montag mit. Wann das Gericht über den Antrag entscheidet, war zunächst unklar.

Perssons Behörde hatte ihre Voruntersuchungen gegen Assange vor einer Woche wiederaufgenommen. Dem 47-Jährigen wird vorgeworfen, 2010 eine Frau in Schweden vergewaltigt zu haben. Er hat das stets bestritten. Andere Vorwürfe sind inzwischen verjährt.

Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen 2017 eingestellt, weil es ihr nicht gelungen war, Assange ausführlich zu verhören. Die Schuldfrage blieb aber ungeklärt.

epaselect epa07566735 Sweden's Vice Chief Prosecutor Eva-Marie Persson speaks during a press conference to announced the decision about the preliminary investigation against Julian Assange, in St ...
Eva-Marie Persson, stellvertretende Direktorin der Strafverfolgung. Bild: EPA/TT NEWS AGENCY

Assange ist in Grossbritannien wegen Verstosses gegen Kautionsauflagen zu 50 Wochen Haft verurteilt worden. Die USA, die ihm Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning vorwerfen, stellten offiziell einen Auslieferungsantrag.

Sollte dieser Antrag in Konkurrenz zu einem schwedischen europäischen Haftbefehl stehen, müssten die britischen Behörden entscheiden, welcher der beiden Punkte wichtiger sei, erklärte Persson. (sda/dpa)

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