International
Wirtschaft

«Thomas Cook»-Pleite: So verteidigt sich der Schweizer Ex-Konzernchef

«Thomas Cook»-Pleite: So verteidigt sich der Schweizer Ex-Konzernchef

15.10.2019, 14:3215.10.2019, 14:32
Mehr «International»
Peter Fankhauser vor den Medien in London.
Peter Fankhauser vor den Medien in London.

Der Ex-Chef des pleite gegangenen Reisekonzerns Thomas Cook, Peter Fankhauser, ist Vorwürfen über seine Bezahlung und Managementfehler entgegen getreten. Bei einer Anhörung eines Ausschusses des britischen Parlaments entschuldigte sich der Schweizer am Dienstag erneut bei Kunden, Beschäftigten und Geschäftspartnern für die Insolvenz des weltweit ältesten Reisekonzerns.

Er habe unermüdlich für die Rettung und den Erfolg des Unternehmens gearbeitet. Auf Fragen nach seiner Vergütung von rund einer Million Pfund 2018 und einem Bonus in Höhe von 750'000 Pfund für 2017 sagte Fankhauser, er lege seine Bezahlung nicht selbst fest. Der Bonus von 2017 könne ihm theoretisch wieder entzogen werden. 30 Prozent davon seien jetzt wertlose Thomas-Cook-Aktien.

Von Verschuldung gebremst

Das seit Jahren hoch verschuldete Unternehmen war Ende September pleite gegangen, nachdem einige Banken einen milliardenschweren Rettungsplan nicht mittragen wollten und auch der britische eine Kredithilfe ablehnte. Thomas Cook kämpfte schon länger mit Problemen durch seine grosse Abhängigkeit von Pauschalreisen und die wachsende Konkurrenz durch Online-Reisevermittler.

Fankhauser erklärte, die Bemühungen um eine Wende seit seinem Antritt als Konzernchef 2014 seien von der hohen Verschuldung gebremst worden. Mehrere Beteiligte seien verantwortlich gewesen für das Scheitern des Rettungsplans. Hätte er gegriffen, wäre Thomas Cook das bestfinanzierte Reiseunternehmen in Europa gewesen.

«Ich glaube fest, dass wir einen Neustart nach einer erfolgreichen Rekapitalisierung geschafft hätten», sagte Fankhauser. Er wolle die britische Regierung wegen der Absage an einen Hilfskredit nicht kritisieren. Aber die Kosten des Zusammenbruchs von Thomas Cook seien letztlich viel höher gewesen als die angefragte Finanzierung, die sich auf 150 Millionen Pfund belaufen haben soll. (aeg/sda/awp/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die 10 reichsten Menschen 2019
1 / 12
Das sind die 10 reichsten Menschen 2019
Platz 1: Jeff Bezos ist Gründer des Internet-Versandhändlers Amazon und expandiert stetig seine Geschäftsbereiche. Sein geschätztes Vermögen liegt bei 164.8 Milliarden US-Dollar.
quelle: x90033 / mike segar
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wie wir heute in die Ferien fahren und wie es früher war
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
RicoH
15.10.2019 15:32registriert Mai 2019
"Er wolle die britische Regierung wegen der Absage an einen Hilfskredit nicht kritisieren. Aber die Kosten des Zusammenbruchs von Thomas Cook seien letztlich viel höher gewesen als die angefragte Finanzierung, die sich auf 150 Millionen Pfund belaufen haben soll."

Das ist gelinde gesagt eine billige Ausrede von Fankhauser. Warum bitte soll der Staat für die Schulden von Thomas Cook aufkommen? Ist ja nicht so, dass der Staat den Reisekonzern in die roten Zahlen geführt hat.
322
Melden
Zum Kommentar
3
Schweizer Goldexporte in die USA nehmen im Juli wieder massiv zu
Die vieldiskutierten Goldexporte der Schweiz in die USA sind zuletzt wieder deutlich in die Höhe geschossen. Im Juli 2025 wurden gut 54 Tonnen Gold im Wert von knapp 4,7 Milliarden Franken in die USA ausgeführt. Das ist fast fünfmal so viel wie im Juli 2024.
Zur Story