Die brasilianische Regierung will in indigenen Schutzgebieten Bergbau ermöglichen. Der Stabschef von Präsident Jair Bolsonaro, Onyx Lorenzoni, habe darüber mit den Gouverneuren mehrerer Bundesstaaten gesprochen, berichtete die Zeitung «Folha de São Paulo» am Dienstag (Ortszeit).
Die brasilianische Verfassung verbietet bislang generell die wirtschaftliche Ausbeutung der Schutzgebiete. Erlaubt ist nur die Nutzung zur Selbstversorgung.
«Brasilianisch zu sein ist eine Chance für alle, und jeder, der im Schutzgebiet bleiben will, hat das Recht dazu. Aber wer jetzt die Ärmel hochkrempeln, Hände und Füsse in den Boden stecken und arbeiten will - dem sollte dies gewährt werden», sagte Lorenzoni nach dem Treffen am Dienstag in Manaus.
Der Abbau von Bodenschätzen in den indigen bewohnten Gebieten sei bislang nicht geregelt. Die Öffnung der Schutzgebiete für den Bergbau würde nach Ansicht Lorenzonis die Lebensbedingungen der Bewohner verbessern.
Seit dem Amtsantritt Bolsonaros im Januar sind Brasiliens indigene Gruppen wiederholt politisch in Bedrängnis geraten. (aeg/sda/dpa)