International
Wirtschaft

Extreme Wettereignisse töteten seit 1996 mehr als 528'000 Menschen 

Tornado tötet 13 Menschen in Mexiko

1 / 8
Tornado tötet 13 Menschen in Mexiko
Ein Tornado hat in Mexiko am 25. Mai 2015 grosse Schäden angerichtet und mindestens 13 Menschen getötet.
quelle: epa/efe / mandordz
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Extreme Wettereignisse töteten seit 1996 mehr als 528'000 Menschen 

08.11.2016, 13:2408.11.2016, 13:47
Mehr «International»

In den letzten 19 Jahren haben extreme Wetterereignisse wie Stürme, Hitzewellen und Überschwemmungen weltweit mehr als 528'000 Menschen getötet und Sachschäden in Höhe von 3.1 Billionen Dollar angerichtet. Insbesondere Entwicklungsländer waren schwer betroffen.

Das geht aus dem aktuellen Globalen Klima-Risiko-Index hervor, den die Umweltorganisation Germanwatch am Dienstag bei der Klimakonferenz im marokkanischen Marrakesch vorgestellt hat. Der Index nimmt die Jahre zwischen 1996 und 2015 in den Blick. In diesem Zeitraum gab es weltweit fast 11'000 extreme Wetterereignisse.

«Das starke Auftreten extremer Regenfälle entspricht wissenschaftlichen Erwartungen verstärkter Wasserkreisläufe durch die Klimaerwärmung»
Germanwatch

Am stärksten betroffen waren Honduras, Haiti und Myanmar. Deren Spitzenplatz ist auf die drei tropischen Wirbelstürme «Mitch», «Nargis» und «Sandy» zurückzuführen, die 1998, 2008 und 2012 gewütet hatten und die von Germanwatch als «Ausnahmekatastrophen» eingestuft werden. Die Schweiz belegt in dieser Kategorie den 40. Rang.

Verheerender Monsun in Ostafrika

Bei einer Einzelbetrachtung des vergangenen Jahres waren Mosambik und Malawi in Afrika sowie der karibische Inselstaat Dominica die laut KRI am stärksten betroffenen Länder. Mosambik und Malawi waren zum Jahreswechsel 2014/15 während des Monsuns verheerenden Regenfällen ausgesetzt; Dominica wurde im August 2015 von Tropensturm «Erika» verwüstet. Germanwatch zufolge entstanden auf der Insel dabei Schäden, die sich auf mehr als 75 Prozent des Bruttoinlandprodukts beliefen.

Gestützt auf Daten des weltweit tätigen Rückversicherungskonzerns Munich Re errechnet Germanwatch mit dem KRI regelmässig, wie stark Länder von Wetterextremen wie Stürmen, Hitzewellen und Überflutungen betroffen sind. Massgeblich sind dabei die Zahl der Toten sowie direkte wirtschaftliche Verluste, die in Beziehung zur Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft gesetzt werden. Die Organisation veröffentlichte den Index bereits zum zwölften Mal.

Germanwatch betonte, dass der Index keine Aussage über den Einfluss des Klimawandels auf die Ergebnisse zulasse. Er sei aber eine Mahnung, betonte die renommierte Organisation mit Blick auf die derzeit im marokkanischen Marrakesch tagende UNO-Klimakonferenz. Er könne als «Warnsignal» verstanden werden, sich durch Anpassung und mehr Katastrophenvorsorge besser klimawandelbedingte Wetterextreme vorzubereiten.

Mehr Niederschläge wegen Klimawandel

Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel vielerorts zu stärkeren Wetterextremen führen wird. So kann warme Luft etwa mehr Wasser aufnehmen, was Niederschläge verstärkt. Die Folgen werden aber regional unterschiedlich sein.

Japan: Sintflut nach Taifun

1 / 14
Japan: Sintflut nach Taifun
Sintflutartige Regenfälle haben im Osten Japans für Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Rund 150'000 Menschen waren am Donnerstag aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.
quelle: ap/kyodo news / âˆã‰â“â¡â’q âº
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Laut KRI waren 2015 Regen, Überflutungen und Erdrutsche die Hauptursachen für Schäden. «Das starke Auftreten extremer Regenfälle entspricht wissenschaftlichen Erwartungen verstärkter Wasserkreisläufe durch die Klimaerwärmung», erklärte Germanwatch dazu.

Die Organisation wies darüber hinaus darauf hin, dass vor allem ärmere Staaten von Wetterextremen betroffen sind. Neun der zehn zwischen 1996 und 2015 am heftigsten betroffenen Länder seien Entwicklungsländer mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen. Bei der UNO-Konferenz in Marrakesch soll auch darüber beraten werden, wie besonders verwundbare arme Länder bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels unterstützt werden können. (whr/sda/afp/dpa)

Die schwersten Erdbeben seit 1900

1 / 12
Die schwersten Erdbeben seit 1900
Platz 10: Indonesien, April 2012. Ein Erdbeben der Stärke 8,6 verursachte vor allem Sachschäden, wie hier vor einem Gefängnis. Tote wurden keine gemeldet. (sda)
quelle: epa / hotli simanjuntak
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Konsumentenschützer erzielen Teilerfolg mit Klage gegen Mercedes

Im Zuge des Dieselskandals wollen Konsumentenschützer Schadenersatz für rund 2800 Mercedes-Kunden erstreiten. Nun haben sie einen Teilerfolg erzielt. Zu Ende ist die Auseinandersetzung noch nicht.

Zur Story