Trotz Lockdown-Verbot feierten in Brüssel ein EU-Parlamentarier und mehrere Diplomaten eine Orgie. Als die Polizei eintrifft, versucht der Politiker zu fliehen und verletzt sich leicht. Beim Abgeordneten soll es sich um ein führendes Mitglied von Viktor Orbans Fidesz-Partei handeln.
01.12.2020, 16:0001.12.2020, 19:49
Remo Hess aus Brüssel / ch media
Manchmal spuckt die EU-Blase in Brüssel auch durchwegs kuriose Geschichten aus. So wie diese: Im Brüsseler Stadtzentrum in der Rue des Pierres, die unter anderem wegen ihren LGBT-Bars bekannt ist, feierten am Freitagabend 25 Männer im ersten Stock einer Bar eine Orgie. Als die Polizei eintrifft und die Bar wegen Verstoss gegen die strengen belgischen Lockdown-Regeln durchsucht, versucht einer der in der Mehrzahl unbekleideten Männer über die Dachrinne zu fliehen. Dabei verletzt er sich leicht.

In Belgien herrschen strenge Lockdown-Regeln: Sogar die Brüsseler Touristenattraktion Manneken Pis muss Maske tragenBild: EPA
Pikant: Beim Flüchtigen handelt es sich um einen EU-Abgeordneten. Gegenüber den Beamten habe der Mann umgehend seine parlamentarische Immunität geltend gemacht und gedroht, mitten in der Nacht den belgischen Aussenminister einzuschalten, schreiben belgische Zeitungen. An der Party anwesend waren neben dem EU-Parlamentarier mehrere Diplomaten. Die Polizei habe auch Drogen sichergestellt. Nach einer Verzeigung wegen des Bruchs der Lockdown-Regeln wurden die Männer nach Hause geschickt.
Nach Bekanntwerden der Geschichte brodelte es heftig in der EU-Gerüchteküche, um welchen EU-Abgeordneten es sich handeln könnte. Gemäss mehreren Medienberichten soll es ein Gründungsmitglied der ungarischen Fidesz-Partei von Premierminister Viktor Orban sein, die notabene ein wertkonservatives Familien-Bild vertritt. Tatsächlich demissionierte am Sonntag unerwartet ein führendes Fidesz-Mitglied im EU-Parlament. Sein Rücktritt habe «nichts mit der aktuellen politischen Debatte zu tun», schrieb der EU-Parlamentarier noch in seinem Abschiedsmail. (saw/aargauerzeitung.ch)
EU-Abgeordneter aus Orban-Partei gibt nach illegaler Party Mandat auf
Nach dem überraschenden Verzicht auf sein Mandat als Europaabgeordneter hat der ungarische Politiker Jozsef Szajer die Teilnahme an einer illegalen Party in Brüssel eingeräumt. «Ich war anwesend», schrieb der 59-Jährige, der Mitglied der ungarischen Regierungspartei Fidesz ist, in einer Stellungnahme vom Dienstag.
Belgischen Medien zufolge handelte es sich um eine Sex-Party. Mit dem Rücktritt vom Sonntag, der zum neuen Jahr wirksam wird, habe er die politischen und persönlichen Konsequenzen gezogen. (sda/dpa)
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schön wär einfach gewesen, er hätt sich für diese anliegen auch politisch stark gemacht...
Wo kämen wir auch hin, wenn Politiker Verantwortung übernehmen würden. Da wären die Parlamente dieser Welt ja (halb-)leer!
Klassiker.
Wie all die homophoben Priester die man schon auf Grinder gefunden hat.
Ist wie beim pupsen, wenn man in einen Raum kommt, es nach pups riecht, und man fragt "Wer war das?", dann ist der, welcher aufspringt und schreit "ICH SCHWÖRE ICH WAR ES NICHT!!!" wohl der wahrscheinlichste Kandidat.