Dass Sahra Wagenknecht sich für einen freundlicheren Kurs gegenüber Russland ausspricht, ist allgemein bekannt. Immer wieder kritisiert sie die deutsche Regierung für ihre Russland-Politik und die Sanktionen nach dem Überfall auf die Ukraine.
Erst kürzlich erntete die Politikerin («Die Linke») für ihren Angriff gegen Robert Habeck und ihre Aussagen zur Energie-Krise heftige Kritik. Sie hatte den Rücktritt des deutschen Wirtschaftsministers gefordert.
Die Sanktionspolitik der Bundesregierung gegenüber Russland nannte sie «fatal» – diese solle beendet werden. Denn die Sanktionen trieben «Millionen Familien in die Armut» und ruinierten Mittelstand und Deutschlands Industrie. Nun legt sie auf ihren Social-Media-Kanälen nach – und nutzt die gleiche Rhetorik wie die AfD.
Tenor: Deutschland führe einen Wirtschaftskrieg gegen Russland. In ihrem jüngsten Instragam-Posting nennt sie die Grünen «Halbverrückte» und behauptet, dass die Ampel-Koalition einen Wirtschaftskrieg gegen Russland vom Zaun gebrochen habe. Das nennt sie eine «verrückte Idee».
Dabei betreibt Wagenknecht eine Täter-Opfer-Umkehr. Die Verantwortung für die Folgen schiebt sie vom Täter Wladimir Putin auf die Opfer, die Ampel-Koalition. Die Sorge, dass Preise für Gas «aber auch Lebensmittel weiter nach oben schiessen» hätte die Bundesregierung zu verantworten. Ihre vermeintlich einfache Lösung des Problems: Sanktionen beenden, dann fliesse das Gas wieder durch die Pipeline Nord Stream 1.
Wagenknecht wiederholt damit AfD-Rhetorik. Am Donnerstag hatte Tino Chrupalla auf einer Pressekonferenz von «Habecks Wirtschaftskrieg» gesprochen. Auch die AfD verbreitet russische Propaganda, die besagt, der Westen sei an steigenden Gaspreisen schuld und führe einen Wirtschaftskrieg gegen Russland.
Du warst mal der moralische Leuchtturm in einem von Wirtschaftsfilz und Machtgier zerfressen Bundestag. Und heute schaust du mit der selben Kaltblütigkeit über das von Putin verursachte Leid in der Ukraine hinweg, wie die Weidel über jenes im Mittelmeer hinwegsieht. Jahrelang beide Wangen auf der Oppositionsbank hinhalten hinterlässt offenbar doch gröbere Schäden im Oberstübchen...