Donald Trumps Umfragewerte sind im Keller – darum sind die Amerikaner enttäuscht
Auf internationalem Parkett konnte Donald Trump zuletzt mit einer zwar brüchigen, aber bislang bestehenden Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel einen ziemlichen Erfolg erzielen. Dafür liess er sich im israelischen Parlament auch gebührend feiern und auch das Times-Magazin ehrt den US-Präsidenten damit mit einem Cover.
Dennoch sinken Trumps Umfragewerte weiter und weiter. Laut einer neuen Erhebung des Economist auf Datenbasis von YouGov befinden sie sich aktuell sogar auf einem absoluten Tiefpunkt. Nur gerade 39 Prozent der befragten US-Bürgerinnen und -Bürger finden, er macht einen guten Job. 57 Prozent hingegen sind der Meinung, der US-Präsident macht einen schlechten Job.
Damit kommt Trump auf eine Netto-Zustimmungsrate (Zustimmung minus Ablehnung) von -18 Prozentpunkten:
Das ist historisch tief, wie ein Vergleich zum gleichen Zeitpunkt während der zweiten Amtszeit von Barack Obama 2009 (+7 Prozentpunkte) oder von Joe Biden 2021 (-7 Prozentpunkte) zeigt. Woher kommt diese starke Ablehnung?
Diese Themen beschäftigen die US-Bevölkerung
Tatsächlich rangieren Themen wie die internationale Sicherheitslage oder die Einbindung der USA in internationale Geflechte bei US-Bürgerinnen und -Bürger weit hinten. Das wichtigste Thema: die Wirtschaft. Hier die Top 5 der Antworten auf die Frage, welches das wichtigste Thema für die USA sei:
- Inflation/Preise (22 Prozent)
- Jobs und Wirtschaft (14 Prozent)
- Gesundheitswesen (11 Prozent)
- Bürgerrechte (9 Prozent)
- Steuern und Regierungsausgaben (8 Prozent)
Und genau beim Thema Inflation verschlechterten sich Trumps Umfragewerte seit Amtsbeginn im Januar am stärksten. Einen Absturz gab es auch bei den Themen Jobs und Wirtschaft sowie Steuern und Ausgaben.
Genau hier verortet der «Economist» auch den Grund für Trumps sinkenden Zustimmungsraten. Donald Trump versprach während des Wahlkampfes auf der Republican National Convention:
Eingetroffen sei davon wenig bis nichts, urteilt die Zeitung.
Wer sich besonders an Trumps Politik stört
Im Schnitt ist die Bevölkerung der USA mit ihrem Präsidenten also ziemlich unzufrieden. Doch wer am meisten? Frauen gehen mit Trumps bisherigem Job laut den Daten von YouGov härter ins Gericht als Männer. Je jünger die Menschen sind, desto tiefer fällt die Netto-Zustimmungsrate aus. Doch auch unter der älteren Bevölkerung, die eher republikanisch wählt, herrscht viel Unmut.
Was die Bildung betrifft, zeigt sich ebenfalls ein eindeutiges Bild: Je höher der höchste Abschluss der Befragten ist, desto stärker lehnen sie die Massnahmen des Präsidenten ab. Die grösste Ablehnung erfährt Donald Trump hingegen bei den Schwarzen. Dem gegenüber kommt er bei den Weissen fast auf eine ausgeglichene Netto-Zustimmung.
Besonders ärgerlich für die republikanische Partei: Auch in Staaten, die im November 2024 noch deutlich für Donald Trump gestimmt wurde, sinkt die Netto-Zustimmungsrate unter 0 Prozentpunkte. So zum Beispiel in Texas (-22 Prozentpunkte) oder in den Swingstates Michigan (-19 Prozentpunkte), Wisconsin (-17 Prozentpunkte) und Georgia -(14 Prozentpunkte).
Wie sich diese Ablehnung schliesslich in Wählerstimmen ummünzt, erfahren wir spätestens bei den Zwischenwahlen im November 2026. (leo)
