International
Wirtschaft

El Salvador soll Pläne für Bitcoin als Zahlungsmittel aufgeben

Darum soll El Salvador Pläne für Bitcoin als Zahlungsmittel aufgeben

26.01.2022, 01:2826.01.2022, 06:28
Mehr «International»

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat El Salvador aufgefordert, der Digitalwährung Bitcoin den Status als gesetzliches Zahlungsmittel wieder zu entziehen. Als erstes Land der Welt hatte der mittelamerikanische Staat der Kryptowährung im September diesen Status verliehen.

FILE - "We accept Bitcoin" is announced at a barber shop in Santa Tecla, El Salvador, Sept. 4, 2021. The IMF urged the government of El Salvador on Tuesday, Jan. 25, 2022 to eliminate Bitcoi ...
Noch im September konnte man bei diesem Herrenfriseur mit Bitcoin bezahlen. Bild: keystone

Der IWF-Vorstand liess laut einer Mitteilung vom Dienstag verlauten, mit der Verwendung von Bitcoin seien grosse Risiken verbunden - für die Finanzstabilität, die finanzielle Integrität und den Verbraucherschutz sowie die damit verbundenen steuerlichen Eventualverbindlichkeiten.

Mit digitalen Zahlungsformen wie der in dem mittelamerikanischen Land eingeführten E-Geldbörse Chivo könnte zwar die finanzielle Inklusion gefördert werden, hiess es. Das neue wirtschaftliche Umfeld um Chivo und Bitcoin müsse aber streng reguliert und überwacht werden.

Gespräche mit dem IWF

Anlass waren Gespräche zur wirtschaftlichen Lage, die die in Washington ansässige Uno-Sonderorganisation regelmässig mit Mitgliedsstaaten führt. El Salvador verhandelt seit einiger Zeit mit dem IWF um ein Kreditpaket in Höhe von 1.3 Milliarden US-Dollar.

Nach El Salvadors Bitcoin-Gesetz muss jeder Händler, der technisch dazu in der Lage ist, die Kryptowährung annehmen. Auch Steuern können darin bezahlt werden. Der umstrittene Staatspräsident Nayib Bukele kündigte im November auch den Bau einer «Bitcoin-City» an.

Spielball für Spekulanten

Bitcoin ist die bekannteste Digitalwährung. Sie wird nicht von einer Zentralbank kontrolliert, sondern durch ein dezentrales, energieintensives Computerverfahren geschaffen. Bitcoin gilt als Spekulationsobjekt und ist heftigen Kursschwankungen unterworfen.

Der Preis eines Bitcoin lag am Dienstag bei knapp 37'000 Dollar – im November hatte er noch einen Höchststand von rund 68'000 erreicht. Nach Schätzungen auf Grundlage von Angaben Bukeles auf Twitter hat El Salvador inzwischen etwa 1800 Bitcoin gekauft.

(saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Du willst Bitcoin kaufen? Dann schau zuerst dieses Video
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
36 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ostpol76
26.01.2022 08:20registriert November 2015
In etwa das selbe wie wenn die Öl Lobby empfiehlt keine Elektroautos zu kaufen.
5018
Melden
Zum Kommentar
avatar
ELMatador
26.01.2022 08:15registriert Februar 2020
Also ich sehe das Problem der Stabilität nicht. Viele Länder wie Venezuela, Iran, Simbabwe etc die immer wieder unter Hyperinflation leiden, finden den ach so instabilen BTC sehr sehr sehr stabil.

Die Angst des IWF und damit verbunden der starken Mitgliedstaaten (USA UK, CH, JP) ist, dass bei weitläufigen BTC Einsätzen der USD an Gewicht verlieren könnte und die Intermediär Aufgabe, mit der sie aktuell sehr viel Geld erwirtschaften (fürs nicht machen) verschwindet. Zudem ist BTC schwerer zu sanktionieren als FIAT Währungen.

Aktuell geht jede USD-Zahlung einmal in der USA kehren! Nötig?
2520
Melden
Zum Kommentar
36
Musk will neue X-Nutzer für ihre Posts bezahlen lassen

Elon Musk will neue Nutzerinnen und Nutzer seiner Online-Plattform X in den ersten Monaten Geld bezahlen lassen, um Beiträge bei dem Twitter-Nachfolgedienst zu veröffentlichen. Das sei der einzige Weg, um die Aktivität automatisierter Bot-Accounts einzudämmen, behauptet er.

Zur Story