Die Ginnie Springs sind ein beliebter Ausflugsort entlang des Santa Fe Rivers. Familien verbringen hier ihre Tage mit Schnorcheln, Grillieren und Schwimmen und Instagramer posieren auf dem kristallklaren Wasser der kleinen Seen, die von unterirdischen Quellen gespeist werden.
Doch nun stehen die idyllischen Quellen im Zentrum einer Kontroverse. Ausgelöst wurde diese von Plänen des Schweizer Lebensmittel-Multis Nestlé. Dieser will das Quellwasser in PET-Flaschen abfüllen und an den Mann bringen. Geplant ist eine Entnahme von 4.1 Millionen Liter – pro Tag.
Lokale Umweltschützer befürchten nun, dass dies zu irreparablen Schäden am Ökosystem des Santa Fe River führen wird. Dieser befindet sich wegen zu grosser Wasserentnahme bereits in einem kritischen Zustand und die Behörden haben 2014 eine Strategie zur Regenerierung verabschiedet.
Besonders gross ist bei den Umweltschützern die Sorge um die 11 einheimischen Schildkrötenarten, welche besonders sensibel auf Veränderungen in der Wasserhöhe und der Fliessstärke von Flüssen reagieren. Diese Artenvielfalt an Schildkröten ist in Nordamerika einzigartig.
Wie der Guardian berichtet, stützt sich Nestlé bei seinen Plänen auf die lokale Firma Seven Springs, die bereits über eine Lizenz für die Ginnie Springs verfügt. Doch die durch Nestlé geplante Wasserentnahme ist mehr als vier Mal grösser als die Menge, die Seven Springs bisher abgepumpt hat.
Damit Nestlé seine Pläne umsetzen kann, muss zuerst die Lizenz des lokalen Partner Seven Springs verlängert werden. Mit Online-Petitionen versuchen Umweltschützer, die Pläne zu stoppen. Sie haben sich an die zuständige Behörde «Suwannee River Water Management» gewandt.
Noch ist dort keine Entscheidung gefallen. Eine Sprecherin sagte gegenüber dem Guardian, die Behörden habe Bedenken bezüglich der ökologischen Auswirkungen. Eine erste Antwort von Seven Springs auf offene Fragen der Behörden ist offenbar ungenügend ausgefallen. Jetzt müssen Nestlé und Seven Springs ausführlichere Berichte zu den Folgen für das Ökosystems des Santa Fe River nachliefern.
Doch Nestlé meint es ernst mit seinen Plänen und hat bereits eine Fabrik in unmittelbarer Nähe zur Quelle gekauft. Dort soll das Wasser in Plastikflaschen abgefüllt werden. Ein Sprecher sagte gegenüber dem Guardian, die Sorge der Umweltschützer und Behörden seien unbegründet. Nestlé werde sich an alle Vorschriften halten und habe ein ureigenes Interesse daran, nachhaltig mit dem Quellwasser umzugehen. (cbe)
Auf diesen Grundsatz sollte man Nestlé festnageln. Im Vertrag sollte eine Busse von 100 Mia. Dollar vorgesehen werden, falls auch nur die geringste Veränderung des Ökosystems festgestellt werden sollte.
Bin sicher, dass sich Nestlé auf einen solchen Deal nie einlassen würde.