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Blackrock-Chef spricht über das Gehalt von Friedrich Merz

epa11706712 Chairman of the Christian Democratic Union (CDU) party and faction Friedrich Merz gives a statement before a session of the German parliament, in Berlin, Germany, 07 November 2024. German  ...
Friedrich Merz sass nach seiner politischen Niederlage gegen Angela Merkel in namhaften Verwaltungsräten ein.Bild: keystone

«Top-Lobbyist» Friedrich Merz: Blackrock-Chef spricht über das Gehalt des CDU-Chefs

Seit seinem Engagement für den Vermögensverwalter Blackrock kursieren Gerüchte um Friedrich Merz' Gehalt. Der Chef der Investmentfirma äussert sich nun.
12.11.2024, 04:1428.11.2024, 06:42
Christoph Cöln / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Es gab eine Zeit, da war Friedrich Merz relativ abgemeldet in der Politik. Der heutige CDU-Chef hatte den Machtkampf gegen die spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel verloren und sich aus dem parlamentarischen Geschäft zurückgezogen. Merz ging nun anderen Geschäften nach. Etwa bei einer der weltgrössten Investmentfirmen: Blackrock.

Dort, in der Hochfinanz, arbeitete Merz von 2016 bis 2020 wohl für ein Vielfaches dessen, was er als Berufspolitiker verdienen konnte. Wie viel genau es war, darüber schossen die Spekulationen schon damals ins Kraut. Nun steht eine Bundestagswahl an, Merz will Kanzler werden. Der Blackrock Deutschland-CEO äusserte sich zu den Gerüchten um Merz Gehalt. Demnach soll der CDU-Parteivorsitzende als Aufsichtsratschef deutlich weniger verdient haben soll als angenommen.

Auf die Frage, ob Merz bei Blackrock zum Multimillionär geworden sei, sagte Deutschland-Chef Dirk Schmitz der «Süddeutschen Zeitung»:

«Ich glaube, einige dieser Spekulationen können wir definitiv begraben».

Neben dem Posten bei Blackrock noch andere Jobs

Wie viel der heutige Kanzlerkandidat genau verdient hat, wollte Schmitz nicht offenlegen. Öffentlich zugängliche Informationen legen jedoch nahe, dass Merz etwa 150'000 Euro jährlich für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat erhalten habe, was Schmitz nicht dementierte. Hinzu kam laut Schmitz noch eine Vergütung für seine Beratungstätigkeit, die Blackrock indes nicht offenlegte.

Dass es bei den 150'000 Euro offenbar nicht geblieben ist, legen Aussagen von Merz selbst nahe. Im Jahr 2018 sagte er bei einer Veranstaltung der «Bild»-Zeitung, er gehe jedenfalls nicht «unter einer Million Euro im Monat» nach Hause. «Brutto», wie er betonte.

Der Sauerländer hatte in dieser Zeit noch Posten bei anderen Unternehmen inne, meist als Aufsichtsrat, unter anderem bei der Wepa Industrieholding (Hersteller u. a. für Toilettenpapier), bei der Bank HSBC Trinkhaus sowie der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Auch war er als Berater für die weltweit operierende Anwaltskanzlei Mayer Brown tätig. Die deutsche Lobbywatchseite Lobbypedia bezeichnet Merz als «Top-Lobbyist».

Auch bei Stadler Rail sass Merz im Verwaltungsrat:

Blackrock-Chef über Merz' Wert für das Unternehmen

Trotz seines Millioneneinkommens zähle er sich zur «gehobenen Mittelschicht», sagte Merz 2018 und erntete mit dieser Aussage öffentlich viel Kritik. Allerdings verwies Merz darauf, dass er sich sein Vermögen hart erarbeitet habe und nicht etwa durch ein Erbe reich geworden sei. Ein paar Jahre darauf sorgten Bilder für Aufsehen, auf denen Merz mit seinem Privatjet zur Hochzeitsfeier des FDP-Chefs Christian Lindner auf der Reichen-Insel Sylt einfliegt.

«Er war auf jeden Fall ein guter Aufsichtsratsvorsitzender unserer lokalen Rechtseinheit, der Blackrock Asset Management Deutschland AG, und ein wertvoller Berater für die Geschäftsführung», sagte Blackrock-Chef Dirk Schmitz. Die Arbeit von Merz habe sich vor allem auf strategische Diskussionen über den Geschäftsausbau in Deutschland sowie auf Kunden- und Veranstaltungsauftritte konzentriert, bei denen er seine Sicht auf geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen darlegte. Mandate für die Vermögensverwaltung habe Merz nicht vermittelt.

Es ist das erste Mal seit der Rückkehr von Merz in die Politik vor vier Jahren, dass Blackrock öffentlich ausführlich zur umstrittenen Aufsichtsratstätigkeit von Merz Stellung nimmt. Laut Schmitz bestehe mittlerweile kein engerer Kontakt mehr zwischen dem Vermögensverwalter und Merz, der 2020 zurück in die Politik wechselte. «Seitdem haben wir keine Berührungspunkte mehr – jeder muss selbst entscheiden, wen er wählt», sagte Schmitz.

Umstrittener Vermögensverwalter

Schmitz wies zudem Kritik an einer möglichen zu grossen Nähe zwischen Merz und Blackrock zurück:

«Friedrich Merz wird das sehr gut trennen können und weiss, dass er in einer Partei oder einem Regierungsamt andere Interessen vertreten muss.»

Auch betonte Schmitz, dass Blackrock weiterhin im Austausch mit Regierungsstellen und Parteien in Berlin stehe.

Veranstaltung der FDP Bundestagsfraktion zum Anlegen und Sparen Dirk Schmitz, der Blackrock Laenderchef im Portrait auf einer Veranstaltung der FDP Bundestagsfraktion zum Sparen und Anlegen, Berlin, 1 ...
Der deutsche Blackrock-Chef Dirk Schmitz.Bild: www.imago-images.de

Die engen Kontakte des Vermögensverwalters zu Regierungen, Notenbanken und Aufsichtsbehörden stehen regelmässig in der Kritik. Auch Merz' Tätigkeit bei Blackrock wird weiterhin kritisch beleuchtet, da er dort nicht nur Aufsichtsratsvorsitzender, sondern auch als Finanzlobbyist tätig war. So warb er in Interviews für Blackrock-Produkte und trat auf Fachkongressen auf – eine Zeit, in der er noch vergeblich um den CDU-Parteivorsitz kämpfte.

Über Indexfonds (ETFs) ist Blackrock an allen wichtigen börsennotierten deutschen Unternehmen beteiligt und hat dadurch einen erheblichen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft. Zwar gilt Merz nicht als ausgewiesener Fonds-Experte, Schmitz zufolge habe er sich jedoch schnell in das Geschäftsmodell des Unternehmens eingearbeitet.

Verwendete Quellen:

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25 Kommentare
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Roboter
12.11.2024 07:17registriert Januar 2014
Nach CumEx Scholz folgt nun Blackrock Merz...
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bokl
12.11.2024 07:03registriert Februar 2014
Der (angebliche) Lohn von 150'000 sind das eine. Aber wie viel Aufwand war dafür nötig? Denke maximal 5-10% Job. Da kann man dann natürlich eifrig Mandate sammeln.
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goschi
12.11.2024 07:39registriert Januar 2014
Ach nein, er war gar nicht angestellt weil er irgendeine Kompetenz "in der Wirtschaft" hatte, sondern nur als Lobbyist, weil er Politiker mit Verbindungen war?

Nein!!! 😮

Aber ich dachte, Merz' Besonderheit sei wirtschaftliche Kompetenz, sowas aber auch 🤭🤭
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