Die US-Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal – aber weniger als gedacht
Die US-Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal etwas besser entwickelt als zunächst angenommen. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn schrumpfte das Bruttoinlandprodukt (BIP) zwar auch in den Monaten April bis Juni.
Dies teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Das Minus fiel allerdings mit annualisiert 0.6 Prozent nicht so stark aus, wie zuvor nach einer ersten Schätzung von minus 0.9 Prozent gemeldet.
Weil die US-Wirtschaft schon im ersten Quartal um annualisiert 1,6 Prozent geschrumpft war, bleiben die Voraussetzungen einer technischen Rezession dennoch erfüllt. Davon sprechen Ökonomen, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale hintereinander zurückgeht.
US-Wachstumszahlen werden auf das Jahr hochgerechnet, also annualisiert. Sie sind daher nicht direkt mit Wachstumsdaten aus Europa vergleichbar, wo darauf verzichtet wird. Um annäherungsweise auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen. (sda/awp/dpa)
Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 252'000 gerechnet. Zudem wurden die Daten aus der Vorwoche nach unten revidiert. Wie das Arbeitsministerium weiter mitteilte, waren nicht wie zunächst gemeldet 250'000 Anträge eingereicht worden, sondern nur 245'000.
Die Erstanträge sind ein kurzfristiger Indikator für die Entwicklung des Arbeitsmarkts. Der Arbeitsmarkt präsentiert sich trotz der schwächelnden Konjunktur als sehr stabil. Viele Unternehmen klagen über einen Arbeitskräftemangel.
US-Notenbankchef Jerome Powell hatte den soliden Arbeitsmarkt als Argument gegen eine Rezession angeführt. (awp/sda/dpa)
