International
Wirtschaft

Jeder fünfte junge Mensch auf der Welt hat keine Arbeit

Jeder fünfte junge Mensch auf der Welt hat keine Arbeit

Jeder fünfte junge Mensch weltweit ist nach einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weder in Beschäftigung noch Aus- oder Weiterbildung.
12.08.2024, 02:4212.08.2024, 02:42
Mehr «International»

Zwei Drittel der Betroffenen seien junge Frauen, berichtete die Uno-Organisation in Genf. «Friedliche Gesellschaften beruhen auf drei Kernbestandteilen: Stabilität, Einbeziehung aller und soziale Gerechtigkeit», sagte ILO-Generaldirektor Gilbert Houngbo.

«Menschenwürdige Arbeit für die Jugend ist das Herzstück für alle drei.»

Der Anteil derer ohne Beschäftigung, Aus- oder Weiterbildung lag dem ILO-Bericht zufolge 2023 bei den 15- bis 24-Jährigen weltweit bei 20,4 Prozent. Er verbesserte sich seit Beginn der Erhebungen 2005 nur um drei Prozentpunkte. Die Kategorie heisst bei der ILO «NEET»: not in employment, education or training (weder in Beschäftigung, Ausbildung oder Weiterbildung).

epa11425207 Director-General of the International Labour Organization (ILO) Gilbert Fossoun Houngbo speaks during a joint press conference with Hungarian Minister of Foreign Affairs and Trade Peter Sz ...
ILP-Generaldirektor Gilbert Houngbo.Bild: keystone

Arbeitslosigkeit sinkt

Spezifisch die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe sinkt. 13 Prozent Arbeitslose waren es im vergangenen Jahr, so wenig wie nie seit Beginn der Erhebungen. Betroffen waren 64,9 Millionen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Berücksichtigt sind in dieser Statistik allerdings nur Leute, die aktiv Arbeit suchen.

Der Unterschied zwischen den Regionen ist gross. Während junge Leute in den USA und Teilen Europas fast keine Probleme hatten, Arbeit zu finden, war in den arabischen Ländern sowie in Ost- und Südostasien nach Angaben der ILO das Gegenteil der Fall. In vielen Ländern gebe es nicht genug Arbeit.

Viele junge Menschen fürchten um ihren Job

Viele junge Leute seien besorgt. Zwei Drittel fürchteten, ihren Job zu verlieren. Junge Leute seien oft mit befristeten Verträgen beschäftigt, und sie würden in Krisenzeiten als Erste gekündigt. «Das zeigt, dass mit unseren Arbeitsmärkten etwas nicht stimmt», sagte Houngbo.

Die ILO rief ihre 187 Mitgliedsländer auf, mehr Ausbildungsplätze anzubieten und dafür zu sorgen, dass die jungen Leute das lernen, was im Arbeitsmarkt gebraucht wird. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
13
    Huawei-Gründer redet die Stärke der eigenen Chips klein

    Inmitten der laufenden Handelsgespräche zwischen China und den USA hat Huawei-Gründer Ren Zhengfei die Leistungsfähigkeit der chinesischen Chiptechnik relativiert. In einem Interview mit der staatlichen «Volkszeitung» sagte Ren, dass Einzelchips von Huawei «noch um eine Generation» hinter den US-amerikanischen liegen würden.

    Zur Story