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«New York Times» verklagt OpenAI und Microsoft wegen ChatGPT

FILE - A sign for The New York Times hangs above the entrance to its building, Thursday, May 6, 2021 in New York. The New York Times filed a federal lawsuit against OpenAI and Microsoft on Wednesday,  ...
Der Schriftzug der «New York Times» über dem Eingang zum Redaktionsgebäude in New York.Bild: AP

«New York Times» verklagt OpenAI und Microsoft wegen ChatGPT

27.12.2023, 16:2928.12.2023, 14:48
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Als erste grosse amerikanische Zeitung hat die «New York Times» die Software-Unternehmen OpenAI und Microsoft wegen ihres KI-Chatbots ChatGPT verklagt. Das Blatt wirft den Firmen vor, dass sie Wissen aus Millionen Artikeln benutzt haben, um ChatGPT zu füttern, und damit auf Kosten der «New York Times» ein Geschäft aufbauen.

In der Klageschrift heisst es:

«Ziel dieser Klage ist es, jene für die gesetzlichen und tatsächlichen Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe haftbar zu machen, die sie der Times für das rechtswidrige Kopieren und Verwenden der einzigartig wertvollen Werke schulden.»

Die Abkürzung KI steht für Künstliche Intelligenz, gemeint sind damit Methoden, menschliche Denkvorgänge auf Computer zu übertragen. Ein Chatbot ist ein Text-Dialogsystem auf Basis eines Computerprogramms.

Wichtigstes Start-up der Welt

Mit seinem KI-Chatbot hatte die Softwareschmiede OpenAI, die massgeblich von Microsoft unterstützt wird, vor etwas mehr als einem Jahr für Furore gesorgt. ChatGPT schürte den Hype um Künstliche Intelligenz mit Erwartungen an ein digitales Schlaraffenland für alle bis hin zur Angst vor einem Auslöschen der Menschheit.

Entsprechend wurde OpenAI zum wichtigsten Start-up der Welt, mit einem geschätzten Wert von 80 Milliarden Dollar – zu einer Firma, die die Welt verändern könnte und Tech-Schwergewichte wie Google und den Facebook-Konzern Meta in Zugzwang brachte.

FILE - The OpenAI logo is seen on a mobile phone in front of a computer screen displaying output from ChatGPT, March 21, 2023, in Boston. The U.S. Federal Trade Commission has launched an investigatio ...
Das Logo von OpenAI vor dem Hintergrund eines Bildschirms, der die Anwendung ChatGPT zeigt.Bild: AP

Nutzerinnen und Nutzer können mit ChatGPT ganz einfach frei kommunizieren und zum Beispiel Aufgaben verteilen oder Wissen abfragen – sie bekommen dann Antworten, die sich von menschlichen oft kaum mehr unterscheiden. Dafür hat OpenAI ChatGPT fast mit dem gesamten Wissen des Internets gefüttert. Von Foreneinträgen, Firmenwebsites, Drehbüchern bis hin zu journalistischen Artikeln.

Die «New York Times» hofft deswegen nun auf Schadenersatz. Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine erfolgreiche Klage Nachahmung in der Medienbranche finden könnte.

(hah/sda/awp/dpa)

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quelle: screenshot: watson
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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Papa Swappa
27.12.2023 17:29registriert September 2015
Ich hoffe für alle Kreativschaffenden auf eine erfolgreiche Klage. Diese Plagiatsmaschinen sollen den Urhebern ihres Wissens für die Benutzung bezahlen müssen.
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