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Trumps Kryptoprojekt World Liberty Financial ist katastrophal gestartet

So präsentiert sich Donald Trump auf der Webseite von World Liberty Financial. Sein ehemaliger Kommunikationschef nannte das Projekt indes einen «offenen Betrug».
So präsentiert sich Donald Trump auf der Webseite von World Liberty Financial. Sein ehemaliger Kommunikationschef nannte das Projekt indes einen «offenen Betrug». bild: screenshot WLF

Die spektakuläre Bruchlandung von Trumps Kryptoprojekt

22.10.2024, 18:18
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World Liberty Financial (WLF): Was sich liest wie drei zufällig gewählte Wörter auf einem T-Shirt, steht in Tat und Wahrheit für ein Kryptoprojekt «inspired by Donald Trump». Mit viel Getöse war es angekündigt worden – Trump selbst rührte auch mitten im Wahlkampf dafür immer wieder die Werbetrommel. Doch jetzt fällt das Projekt mit Pauken und Trompeten durch.

Nicht einmal eine Milliarde WLFI-Tokens konnte Trump in den ersten sechs Tagen seit dem Release veräussern. 20 Milliarden hätten es sein sollen. 0.015 Dollar kostet ein WLFI-Token. So spülte der Verkauf 14 Millionen in die Kasse. Für ein Projekt, das bisher nur aus einer simplen Webseite und ein paar Versprechen besteht, ist das zwar stattlich. Die anvisierten 300 Millionen wurden aber weit verfehlt.

Da fehlt noch einiges, bis der Balken rechts anschlägt. Und das hat seine Gründe.
Da fehlt noch einiges, bis der Balken rechts anschlägt. Und das hat seine Gründe.bild: screenshot wlf

Der Löwenanteil der Tokens (97 Prozent im Wert von 13,58 Millionen) ging dabei an nur zehn verschiedene Adressen. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um ein paar wenige Personen im Umfeld des Projekts handelt. Die übrigen 3 Prozent im Wert von 420'000 Dollar fallen auf die restlichen knapp 15'000 Käufer. Dass die Spendierfreudigkeit dermassen dezent bleibt, hat seine Gründe – die Probleme von WLF sind hausgemacht.

Wer in den USA den Token erwerben will, muss akkreditierter Investor sein. Dafür werden 200’000 Dollar Kapital benötigt. Trumps eigentliche Fanbase ist deshalb vom Kauf ausgeschlossen. Das hat rechtliche Gründe. Auf die Wildwest-Jahre im Kryptosektor hat die US-Börsenaufsicht mit einer Klagewelle reagiert. Nur noch wirklich seriöse Projekte gehen seither den mühsamen legalen Weg über einen öffentlichen Token-Verkauf – oder eben die wirklich verzweifelten.

Ein weiteres Problem des Tokens ist, dass er sich nicht handeln und damit auch nicht weiterverkaufen lässt. Mit dem Token kann deshalb kein Gewinn erzielt werden. Was sich anhört wie ein Witz, ist die klein gedruckte Wahrheit in den «Token Sale Terms & Conditions». Nur wer genau nachliest, erfährt, dass der Kauf der Tokens einer Spende gleichkommt. Als Gegenleistung wird Token-Besitzern einzig Mitspracherecht bei der Ausrichtung versprochen. Diese äusserst unkonventionelle Praxis hat dazu geführt, dass Trumps Werbung auf X prompt mit einer Richtigstellung versehen wurde.

Kein Witz: Der WLFI-Token kann nicht verkauft werden.
Kein Witz: Der WLFI-Token kann nicht verkauft werden. bild: Screenshot WFL

Zu guter Letzt gibt es auch beim Vertrag, welcher die Transaktion der Tokens regelt, Unstimmigkeiten. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Proxy-Vertrag. Dieser kann im Nachhinein von den Machern des Projekts abgeändert werden. Auch das ist in der Szene ein absolutes No-Go. Proxy-Verträge können als Indiz für betrügerische Vorhaben gesehen werden.

FILE - In this July 21, 2017, file photo, Anthony Scaramucci, right, blows a kiss after answering questions during the press briefing in the Brady Press Briefing room of the White House in Washington. ...
Anthony Scaramucci, als er 2017 für zehn Tage Trumps Kommunikationschef war. Bild: AP/AP

«Ich investiere nicht in dieses Projekt – und Sie sollten das auch nicht tun», sagte deswegen kürzlich der Hedge-Fonds-Manager Anthony Scaramucci gegenüber CoinDesk, «es gibt gute Projekte im Kryptosektor – und dann gibt es Nonsens wie diesen ... Es ist nichts anderes als Betrug».

Scaramucci war 2017 für zehn Tage Donald Trumps Kommunikationsdirektor im Weissen Haus und ihm direkt unterstellt. Noch vor seiner offiziellen Ernennung wurde er wieder abgesetzt. Seither zeigt sich der ehemalige Weggefährte Trumps sehr kritisch. Unlängst verglich er Trumps Sprache mit derjenigen der Nationalsozialisten vor dem Zweiten Weltkrieg: «Das ist nicht gut für unsere Gesellschaft.»

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83 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ktwo
22.10.2024 18:36registriert Februar 2024
Etwas muss man Trump lassen:
im Betrügen kann ihm so schnell niemand etwas vormachen.
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pontian
22.10.2024 19:10registriert Januar 2016
Der Typ ist ein Betrüger und eine Zumutung in jederlei Hinsicht, dennoch hat er Chancen, wiedergewählt zu werden. Wir leben echt in der dümmstmöglichen aller Realitäten.
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Der Micha
22.10.2024 18:50registriert Februar 2021
Welch Überraschung. Wer konnte ahnen, dass ein Projekt von Donald Trump scheitert und tief fällt. Sowas ist in der Vergangenheit ja noch nie bei Trump passiert.

*Ironie*
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83
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    Rund ein Jahr nach der ersten Mondlandung eines ihrer Geräte hat die US-Raumfahrtfirma Intuitive Machines auch einen zweiten Lander zum Erdtrabanten gebracht. Der Zustand des Landers «Athena» war allerdings zunächst noch unklar, wie die Firma und die US-Raumfahrtbehörde Nasa bei einem Live-Stream mitteilten.

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