International
Justiz

Bericht zeigt schwere Versäumnisse bei Titan Tauchboot Unglück auf

FILE - This undated image provided by OceanGate Expeditions in June 2021 shows the company's Titan submersible. (OceanGate Expeditions via AP, File)
2023 war das Tauchboot «Titan» bei der Erkundung des «Titanic»-Wracks implodiert.Bild: keystone

«Titan»-Unglück – Bericht zeigt schwere Versäumnisse auf

05.08.2025, 16:0205.08.2025, 16:13
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Der Implosion des Tiefsee-Tauchbootes «Titan» mit fünf Todesopfern gingen einem Untersuchungsbericht zufolge schwerwiegende Versäumnisse der Betreiberfirma voraus.

Nach zwei Jahren Ermittlungsarbeit listet die US-Küstenwache in ihrem 335 Seiten langen Bericht acht für das Unglück primär ursächliche Faktoren auf – mit schweren Vorwürfen gegen «Oceangate».

Die Betreiberfirma habe unter anderen im Konstruktions- und Testverfahren des Tauchbootes «grundlegende technische Prinzipien» nicht ausreichend berücksichtigt und Zwischenfälle bei vorherigen Fahrten nicht ausreichend kontrolliert. Design und Konstruktion hätten zu Mängeln in der strukturellen Integrität geführt. Ausserdem habe ein «toxisches Arbeitsumfeld» in der Firma dazu geführt, dass Sicherheitsbedenken nicht geäussert worden seien.

Das Tauchboot war im Juni 2023 verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des «Titanic»-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine grossangelegte Suche gestartet, die Menschen weltweit verfolgten. Tage nach dem Verschwinden entdeckte ein Tauchroboter dann knapp 500 Meter vom «Titanic»-Wrack entfernt die Trümmer des implodierten Bootes.

An Bord der «Titan» waren der französische Wissenschaftler Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman sowie der «Oceangate»-Chef Stockton Rush (61). (sda/dpa)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ClarkWesterfeld
05.08.2025 16:53registriert Juni 2025
Besonders schwer wiegt, dass OceanGate offenbar bewusst auf bewährte Sicherheitsprotokolle verzichtet hat, um Zeit und Geld zu sparen. Der Bericht spricht eine klare Sprache: technische Warnungen wurden ignoriert und Erfahrungswerte der Branche missachtet. Es ging um Pioniergeist, aber ohne Respekt vor Risiko wird dieser schnell zur Gefahr. Das Vertrauen in private Tiefsee-Expeditionen hat damit massiv gelitten.
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Hold my beer
05.08.2025 17:39registriert Juli 2022
Pioniere erreichen Ziele nur durch Überschreiten von Grenzen. In diesem Fall wurden aber fatalerweise andere Menschen mit in den Abgrund gerissen. Stockton Rush war in gewisser Weise ein Egomane und Narzisst - erinnert das nicht an jemanden in der aktuellen Zeit???
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Peter90
05.08.2025 18:36registriert Januar 2023
Dort unten herrscht knallharte Physik und hoher druck. Das lässt sich halt nicht einfach mit ein paar Zeilen Code aushebeln. "Confidence" ist wichtig, aber dort solle es halt nicht zu einem hauptfaktor werden.
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