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KI und Arbeitsplätze: Amazon-Chef mit klaren Worten

epa06355765 A worker at the Amazon logistics and distribution center in Rheinberg, Germany, 28 November 2017. The Amazon logistics center is directly connected to a 'Deutsche Post' DHL shipp ...
Eine Arbeiterin im Distributionszentrum von Amazon in Rheinberg, Deutschland.Bild: EPA/EPA

Amazon-Chef erwartet Stellenabbau durch KI: «Werden weniger Leute brauchen»

18.06.2025, 06:3818.06.2025, 06:38
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Amazon rechnet damit, dass Künstliche Intelligenz die Zahl der Büroangestellten verringert. «Wir werden weniger Leute brauchen, die heutige Jobs machen – und mehr Leute für andere Arten Arbeit», schrieb Amazon-Chef Andy Jassy in einer E-Mail an die Belegschaft.

Es sei schwierig vorherzusagen, wie sich die Mitarbeiterzahl am Ende entwickeln werde. Aber «für die nächsten Jahre» sei zu erwarten, dass man wegen KI-Effizienzgewinnen weniger Büroarbeiter haben werde.

Amazon hat rund 1,5 Millionen Beschäftigte weltweit, von denen nach früheren Angaben etwa 350'000 Büroangestellte in verschiedenen Funktionen sind. Das «Wall Street Journal» schrieb, der Konzern rechne für die nächste Zukunft nicht mit weiteren grossen Kündigungswellen wie 2022 und 2023, sondern erwarte eher, dass freiwerdende Arbeitsplätze nicht wieder besetzen würden. Entlassungen seien aber auch nicht ausgeschlossen, hiess es unter Berufung auf informierte Personen.

Zukunft mit eigenständigen KI-Agenten

Amazon setzt vor allem auf sogenannte KI-Agenten: Software, die eigenständig Aufgaben erfüllen kann. Diese Agenten könnten zum Beispiel Informationen aus dem Web und Datenquellen zusammenfassen, Software schreiben, Sprache übersetzen, und viele Aufgaben automatisieren, die Zeit kosteten, schrieb Jassy. «Agenten werden Team-Mitglieder sein, an die wir uns in verschiedenen Phasen unserer Arbeit wenden.» Er rief die Mitarbeiter auf, wann immer es geht mit KI zu experimentieren.

Darüber, wie stark Künstliche Intelligenz den Arbeitsmarkt verändern wird, wird bereits seit Jahren diskutiert. Zuletzt kündigte etwa der Musikstreaming-Marktführer Spotify an, dass Teams bei der Anforderung zusätzlicher Mitarbeiter zunächst beweisen müssten, dass KI die Aufgaben nicht erfüllen kann. Und die Macher der Sprachlern-App Duolingo wollen mit Künstlicher Intelligenz nach und nach externe Beschäftigte ersetzen. (leo/sda/dpa)

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