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Apple erhöht US-Investitionen um 100 Milliarden Dollar

Nach Druck von Trump: Apple erhöht US-Investitionen um 100 Milliarden Dollar

06.08.2025, 23:4406.08.2025, 23:44
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President Donald Trump makes an announcement about Apple with Apple CEO Tim Cook in the Oval Office, Wednesday, Aug. 6, 2025, in Washington. (AP Photo/Alex Brandon)
Donald Trump,Tim Cook
Trump und Apple-Chef Tim Cook im «Oval Office».Bild: keystone

Apple erhöht unter Druck durch die Politik Donald Trumps die Zusage für Investitionen in den USA um 100 Milliarden Dollar. Mit dem Geld soll in den kommenden vier Jahren vor allem die Produktion von Bauteilen im Land ausgebaut werden.

Apple hatte im Februar bereits US-Investitionen von 500 Milliarden Dollar angekündigt. Trump dringt allerdings darauf, dass Apple das iPhone in den USA bauen soll. Branchenexperten betonen, dass es aus vielen Gründen kaum möglich ist. Denn der Grossteil der Lieferketten der Elektronik-Industrie verlagerte sich über Jahrzehnte nach Asien.

Apple-Chef Tim Cook betonte schon vor Jahren zudem, dass man in den USA anders als in Ländern wie China nicht genügend Fachkräfte finden würde. Ein Analyst schätzte, dass ein in den USA produziertes iPhone rund 3500 Dollar kosten müsste.

epa12271524 An Apple iPhone 16 Pro on display at the Apple store in the Apple Park Visitor Center across the street from Apple Inc., headquarters in Cupertino, California, USA, 29 July 2025. Apple Inc ...
Wäre bei Produktion in der USA wohl deutlich teurer: das neuste iPhone.Bild: keystone

Apple kündigte an, dass der Konzern in den kommenden Jahren 20'000 Mitarbeiter in den USA neu einstellen werde, vor allem in Forschung und Entwicklung. Die Investitionen sollen auch bisherigen US-Zulieferern wie dem Glaskonzern Corning zugutekommen. So sollen künftig alle iPhones und Apple-Uhren weltweit mit Glas aus den USA bestückt werden.

Trump unglücklich über iPhones aus Indien

Apple liess ursprünglich iPhones und andere Geräte in riesigen Fabrikstädten in China bauen. Nach Lieferengpässen durch chinesische Lockdown-Massnahmen in der Corona-Pandemie wurde in den vergangenen Jahren auch die Produktion in Indien und Vietnam ausgebaut. Der Grossteil der in den USA verkauften iPhones wird aktuell aus Indien geliefert – und die meisten anderen Apple-Geräte kommen in die USA aus Indien.

Trump verdoppelte wenige Stunden vor der Apple-Ankündigung die Zölle für Waren aus Indien auf 50 Prozent. Ziel ist, Indien zur Absage an Energielieferungen aus Russland zu bewegen. Für den Kreml sind die Erdöl-Einnahmen wichtig, um den Angriffskrieg in der Ukraine zu finanzieren und die Wirtschaft insgesamt am Laufen zu halten. Der Grossteil der Apple-Importe in die USA dürfte aber – wenn überhaupt – unter andere geplante Zölle für Elektronik-Geräte fallen.

Zweifel am grossen Wurf

«Ich bin sehr skeptisch», sagte Branchenanalyst Patrick Moorhead im US-Sender CNBC auf die Frage, ob Apple nun einen bedeutenden Teil der Wertschöpfungskette in die USA verlagern wird. Man werde auch mit den erhöhten Investitionen nach wie vor keine Fertigung von iPhones oder iPad-Tablets im Heimatmarkt oder auch nur deren Endmontage auf Fertigteilen sehen. (sda/dpa)

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Neu-Delhi war Gastgeberstadt des UNO-Umwelt-Tags am 5. Juni 2018 zum Thema Plastikmüll. Die folgenden Bilder zeigen das Plastik-Desaster in Indien.

quelle: epa/epa / jaipal singh
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Campino
07.08.2025 01:28registriert Februar 2015
HEEE
DT, was ist mit den "Epsteine- Files"?
Man wird es nicht vergessen!
DT!
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Saga99
07.08.2025 01:40registriert Mai 2018
Egal was, zur Zeit läuft es in der Welt ab wie in einer Schmierenkomödie. Jedes Thema in sich abgeschlossen, ob Zollstreit, Ukrainekrieg, Gazastreifen, Israel, Trump, etc, usw,….
Ich bin im kalten Krieg aufgewachsen, wenigstens waren die Fronten mehr oder weniger klar damals. Im Vergleich zu heute…
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ELMatador
07.08.2025 03:51registriert Februar 2020
Dieser Mann ist wirklich nicht ganz bei Verstand. Ich hoffe, mittlerweile wird auch dem letzten Amerikaner klar, dass nicht wir, sondern sie selbst diese Zölle zahlen müssen.

Trump zerstört gerade 80 Jahre Globalisierung und freie Marktwirtschaft.

Ein sogenanntes Handelsdefizit ist kein Problem per se – ein Land ist keine Firma, die ihre Exporte und Importe mit jedem einzelnen Handelspartner exakt ausgleichen muss. Und schon gar nicht erdt Diebstahl wie er es gerne darstellt.
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