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«Ich habe mich von Benko einlullen lassen» – Milliardär mit Schaden

epa04591089 Klaus-Michael Kuehne, majority shareholder of logistics company Kuehne+Nagel and grandchild of the company's founder, attends the celebrations for the company's 125th anniversary ...
Klaus-Michael Kühne.Bild: EPA/DPA

«Ich habe mich von Benko einlullen lassen» – Schweizer Milliardär mit riesigem Schaden

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne bereut seine Zusammenarbeit mit René Benko. Er habe sich «einlullen lassen». Nun drohe ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe.
24.06.2024, 09:2024.06.2024, 09:20
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Ein Artikel von
t-online

Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne gesteht Fehler bei seinen Geschäftsbeziehungen mit dem gescheiterten Immobilieninvestor René Benko ein. Benkos Signa-Imperium ist insolvent. «Herr Benko hat mir viele schöne Fotos von den Immobilien gezeigt, und ich habe mich von ihm einlullen lassen», sagte der 87-Jährige dem «Tagesanzeiger».

«Mit meiner Erfahrung hätte ich anders handeln müssen. Ich grüble oft darüber, wie mir das passieren konnte», sagte der Unternehmer, der mit seiner Kühne Holding die Mehrheit am schweizerischen Logistikkonzern Kühne+Nagel besitzt. Er sei mit seiner privaten Holding an den Signa-Luxusimmobilien beteiligt.

«Die Immobilienwerte darin sind auch noch vorhanden, doch es drohen jetzt Notverkäufe, und dann bleibt von den Werten nicht mehr viel übrig. Ich werde wohl mit einem Schaden in dreistelliger Millionenhöhe betroffen sein», sagte Kühne. «Zum Glück sind wir mit starken Unternehmensbeteiligungen und einer Reihe von Einzelimmobilien in meiner Holding sehr erfolgreich, daher können wir den Verlust verkraften.»

Den Anteil an der Lufthansa von knapp 20 Prozent will Kühne nicht ausbauen, weil dann der Staat wegen der Luftfahrtrechte ein Mitspracherecht hätte. «Ausserdem ist die Lufthansa etwa wegen der vielen Streiks sehr exponiert. Es gibt dort Licht und Schatten. Zum Beispiel hat die Lufthansa aus meiner Sicht zu viele Marken und einzelne Produkte, da findet man kaum mehr durch», sagte Kühne.

Firmenvermögen geht an Kühnes Stiftung

Nach seinem Tod werde sein Firmenvermögen an seine gemeinnützige Stiftung übertragen, sagte der gebürtige Hamburger weiter. «Die Verwaltung dieses Vermögens wird dann eine grosse Aufgabe sein. Die Arbeit der Stiftung wird durch finanzielle Beiträge der Kühne Holding ermöglicht.»

Der bisherige Vize-Präsident Thomas Staehelin würde nach Kühnes Tod nächster Präsident des Stiftungsrats. «Was die weitere Entwicklung anbetrifft, so bin ich im engen Austausch mit meinen Beratern und den Mitgliedern des Stiftungsrats. Zurzeit ist nichts spruchreif», sagte Kühne.

(dpa)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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rötzpötz
24.06.2024 09:43registriert März 2014
Die Superreichen werden normalerweise noch reicher - jetzt hat es halt mal nicht geklappt. Am Hungertuch muss der Herr Kühne auch nicht nagen. Mein Mitleid hält sich daher sehr in Grenzen.
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Küderli
24.06.2024 09:57registriert April 2021
"die Lufthansa aus meiner Sicht zu viele Marken und einzelne Produkte, da findet man kaum mehr durch"
Meint er das ernst? Nachdem was ich aus der Presse weiss, war das Benko Imperium noch viel mehr verschachtelt als der LH Konzern.

Da Kühne mehrere Milliarden sein eigen nennt, ist der Verslust eines 3-stelligen Millionenbetrages für ihn zu verkraften. Ganz im Gegensatz zu Benko Angestellten, welche ihren Job verlieren und noch auf Lohnzahungen warten.
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PhilippS
24.06.2024 10:19registriert September 2016
Ja, er wird’s verkraften. Und deswegen auch auf nichts verzichten müssen.

Defaco ist Herr Kühne auf den Enkeltrick reingefallen. Ein gestandener, vermeintlich mit allen Wassern gewaschener, Geschäftsmann. Das ist ein schönes Bsp, dass es jeden treffen kann.

Es ist keine Frage der Intelligenz, wer du bist oder was du meinst zu wissen/verstehen.
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