Der chinesische Online-Marktplatz Temu muss beim Konsumentenschutz nachbessern. Gleich mehrere Praktiken auf der Plattform verstossen gegen EU-Recht, wie die Europäische Kommission und das Netzwerk für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz) mitteilten. Temu habe einen Monat Zeit, um auf die Ergebnisse der Untersuchung zu antworten und zu erklären, wie es die verbraucherrechtlichen Probleme beheben wolle.
«Temu muss nun die EU-Vorschriften ernst nehmen und seine Praktiken vollständig mit unserem Verbraucherrecht in Einklang bringen», sagte der zuständige Justizkommissar Didier Reynders. Als problematische Praktiken seien falsche Rabattaktionen, gefälschte Bewertungen sowie fehlende und irreführende Informationen zu Rechtsansprüchen der Verbraucher festgestellt worden. Auch Kontaktangaben verstecke Temu, sodass sich Kundinnen und Kunden nicht ohne Schwierigkeiten an die Plattform wenden könnten.
Druck auf Verbraucher
Das CPC-Netz bemängelte ausserdem, dass die Plattform Kaufdruck ausübe. Es werde der Eindruck vermittelt, dass Produkte nur begrenzt oder für kurze Zeit verfügbar seien. Auch eine sogenannte erzwungene Gamification kritisierten die Prüfer. Die Verbraucherinnen und Verbraucher würden gezwungen, ein Glücksrad zu drehen, um auf den Online-Marktplatz zuzugreifen. Informationen über die Nutzungsbedingungen des Spiels würden jedoch verborgen.
Ein Sprecher von Temu sagte auf Anfrage, man werde eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um etwaige Probleme zu lösen und die Einhaltung der EU-Gesetze sicherzustellen. «Wir werden bei dieser Untersuchung uneingeschränkt kooperieren.» Ende Oktober hatte die Kommission bereits im Rahmen des Gesetzes über digitale Dienste ein förmliches Verfahren gegen Temu eingeleitet. (sda/awp/dpa)
temu bezahlt China-Preise und bekommt Europa-Post. Kurz: wir Europäer subventionieren temu noch!