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Wirtschaft

USA: Donald Trump macht Druck auf Notenbankchef Powell

«Kündigung kann nicht schnell genug kommen»: Trump macht Druck auf Notenbankchef Powell

17.04.2025, 16:0817.04.2025, 16:57
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President Donald Trump announces Federal Reserve board member Jerome Powell as his nominee for the next chair of the Federal Reserve in the Rose Garden of the White House in Washington, Thursday, Nov. ...
Donald Trump ist nicht mehr zufrieden mit seinem Notenbank-Chef Powell.Bild: AP/AP

Nachdem der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, die aggressive Zollpolitik von Donald Trump als Risiko für Wirtschaft und Inflation bezeichnet hat, schiesst der US-Präsident erneut scharf zurück. Trump forderte am Donnerstagnachmittag die Absetzung des Fed-Chefs.

«Powells Kündigung kann nicht schnell genug kommen», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Zugleich forderte er, wie schon häufig zuvor, eine Zinssenkung.

Der US-Präsident könne den Notenbankchef nicht einfach entlassen, hatte Powell bereits im vergangenen November deutlich gemacht - kurz nachdem Trump die Wahl gewonnen hatte, aber noch vor dessen Amtsantritt. Auf die Frage eines Journalisten, ob der Präsident seiner Ansicht nach die Befugnis habe, ihn zu entlassen oder herabzustufen, antwortete Powell knapp: «Das ist gesetzlich nicht zulässig.»

Lagarde stützt Powell

Verbale Hilfe bekam Powell am Donnerstag von EZB-Präsidentin Lagarde. Sie habe viel Respekt für ihren «geschätzten Kollegen und Freund» Powell, sagte Lagarde nach dem EZB-Zinsentscheid in Frankfurt. «Wir pflegen eine stetige feste Beziehung unter Zentralbankern.»

Diese Beziehung sei entscheidend, um eine solide Finanzinfrastruktur zu haben und Finanzstabilität zu erreichen. Man habe gezeigt, dass man handeln könne auf dieser Grundlage von Beratungen und dem Verständnis von Finanzrisiken und werde das sicher unverändert weiter tun, sagte Lagarde.

Fed-Chef warnt vor steigender Inflation

Powell hat angesichts Trumps aggressiver Zollpolitik vor höherer Inflation und langsamerem Wirtschaftswachstum gewarnt. Die Zölle würden höchstwahrscheinlich zu einem zumindest vorübergehenden Anstieg der Inflation führen. Die inflationstreibenden Effekte könnten aber auch hartnäckiger sein, sagte Powell am Vorabend bei einem Auftritt in Chicago. Es herrsche jedoch grosse Unsicherheit, weshalb genaue Prognosen schwierig seien.

Die nächste Leitzinsentscheidung der Federal Reserve steht im Mai an. Trump fordert von Powell immer wieder, die hohen Zinsen zu senken.

Allgemein wird aber erwartet, dass die Notenbank den Leitzins bei ihrer nächsten Sitzung nicht antasten wird. Trump sorgt mit zahlreichen Zollankündigungen, -rücknahmen und einer insgesamt erratischen Handelspolitik für grosse Unsicherheit. An den Finanzmärkten hatte dies zeitweise heftige Kursturbulenzen zur Folge. (sda/awp/dpa)

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85 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Micha
17.04.2025 16:25registriert Februar 2021
Trump stürzt den Aktienmarkt ins Chaos, sorgt für steigende Inflationen und sorgt dafür, dass der Welthandel an Volumen verliert. Und er fordert dann noch eine Zinssenkung?

Man merkt ganz gewaltig, dass er keine Ahnung hat wie das Ganze funktioniert und die Entlassung fordert er nur, weil Powell unabhängig agiert und nicht nach der Pfeife des Riesenbabys tanzt.
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Dummbatz Immerklug
17.04.2025 16:39registriert Februar 2016
Team Powell 💪 Standhaft bleiben!
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Lai Nair
17.04.2025 16:24registriert Dezember 2016
«Kündigung kann nicht schnell genug kommen»: Hoffentlich meint er mit dieser Aussage sich selbst, er würde der ganzen Walt einen riesigen Gefallen tun (ausser Benjamin Netanyahu, der liebt ihn mehr als es im gut tut)
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