Tüpfelhyäne erstmals seit 5000 Jahren in Ägypten gesichtet – und sogleich getötet
Das erste Mal in 5000 Jahren wurde eine Tüpfelhyäne in Ägypten dokumentiert. Das Tier wurde alleine im Naturschutzgebiet in Elba im Südosten von Ägypten von Einheimischen gesichtet und daraufhin getötet.
Laut dem Mammalia-Magazin wird durch die Sichtung das Verbreitungsgebiet des Tieres infrage gestellt. In Ägypten gab es seit Jahrhunderten keine eindeutigen Beweise mehr, dass die Tüpfelhyänen in der Region vorkommen. Forschende gingen davon aus, dass ihre Population sich auf die Länder Afrikas südlich der Sahara beschränkte.
«Völlig verblüffend»
Diese Annahme änderte sich jedoch im Februar 2024. Lokale Viehzüchter sichteten die Hyäne, nachdem sie zwei ihrer Ziegen getötet hatte. «Meine erste Reaktion war Unglaube, bis ich mir die Fotos und Videos der Überreste ansah. Als ich die Beweise sah, war ich völlig verblüfft. Es übertraf alles, was wir in Ägypten erwartet hatten», meinte Dr. Abdullah Nagy, der Hauptautor einer Studie von der Al-Azhar-Universität über die Verbreitung der Tüpfelhyäne.
Researchers documented the first spotted hyena in Egypt for 5,000 years after it was hit with a pickup truck for killing goats. https://t.co/j1Twc8uT2g
— Live Science (@LiveScience) January 24, 2025
Seither beschäftigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Frage, wie das Tier es schaffte, 500 Kilometer nördlich ihres bekannten Verbreitungsgebiets zu wandern.
Zwar sind Tüpfelhyänen sehr anpassungsfähige Raubtiere, die auf der Suche nach Nahrung täglich rund 30 Kilometer zurücklegen können. Dass sie sich jedoch über eine so grosse Distanz in eine Region bewegen, in der sie seit Jahrtausenden nicht mehr gesichtet wurden, deutet laut earth.com auf eine ökologische Veränderung hin.
So könnte der Klimawandel ein Grund für die Wanderung der Hyäne sein. «Die Tatsache, dass die Umweltbedingungen in diesem Gebiet weniger rau sind und die Passage entlang der Autobahn einfacher zu begehen ist, könnte erklären, wie die Hyäne so weit in den Norden gelangte. Der Grund für ihre lange Reise nach Ägypten ist jedoch immer noch ein Rätsel und bedarf weiterer Forschung», meint dazu Dr. Nagy.
Stärkstes Gebiss der Säugetiere
Die Tüpfelhyäne ist die grösste Hyänenart und zeichnet sich durch ihr geflecktes Fell aus. Sie ist bekannt für ihr besonders starkes Gebiss, das das kräftigste aller Säugetiere im Vergleich zum Körpergewicht ist. So kann der Aasfresser mit einer Beisskraft von 9000 Newton sogar die Knochen von Elefanten und Nilpferden knacken. Gerne wird die Hyäne als Bösewicht in Zeichentrickfilmen dargestellt, so etwa im Disney-Klassiker «Der König der Löwen».
(sav)
