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Stabil bis bedroht: So geht es dem Monarchfalter, Tiger und Stör

A butterfly lands on a branch at Monarch Grove Sanctuary in Pacific Grove, Calif., Wednesday, Nov. 10, 2021. The number of Western monarch butterflies wintering along California's central coast i ...
Immer weniger in freier Natur zu finden: Der Monarchfalter, Kalifornien (USA).Bild: keystone

Stabil bis «vom Aussterben bedroht»: So geht es diesen 3 Tierarten

Vom Falter über den Fisch bis hin zum Tiger: Diese Tierarten sind laut der Weltnaturschutzunion neuerdings vom Aussterben bedroht bzw. auf tiefem Niveau stabil.
22.07.2022, 20:4622.07.2022, 20:53
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Die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) führt eine Rote Liste mit den gefährdeten Tierarten unseres Planeten. Derzeit umfasst diese Liste 147'517 Arten – und 41'459 davon sind akut vom Aussterben bedroht.

Hier schauen wir uns drei Arten auf dieser Liste etwas genauer an.

Der Monarchfalter

Der wandernde Monarchfalter (Danaus plexippus plexippus) ist für seine jährliche Reise von bis zu 4'000 Kilometern quer durch die USA (von Mexiko bis Kanada) bekannt. Nun wurde der Falter als gefährdet eingestuft und infolgedessen auf die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN gesetzt, wie diese mitteilte.

Grund für das Verschwinden des Monarchfalters sind die Zerstörung seines Lebensraums und der Klimawandel.

FILE - A butterfly sits on a leaf at Monarch Grove Sanctuary in Pacific Grove, Calif., on Nov. 10, 2021. The number of Western monarch butterflies overwintering in California rebounded to more than 24 ...
Auch der Klimawandel mit seinen vermehrten Extremwetterereignissen setzt dem Monarchfalter zu.Bild: keystone

Die Monarchfalter-Population ist in den letzten zehn Jahren um 22 bis 72 Prozent zurückgegangen. Legale und illegale Abholzung, um Platz für Landwirtschaft und Stadtentwicklung zu schaffen sowie der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden haben die Lebensgrundlagen der Art stark dezimiert.

epa09101862 View of the monarch butterfly sanctuary, in the municipality of Ocampo, in the state of Michoacan, Mexico 27 March 2021. The monarch butterflies began their seasonal return to Canada this  ...
Der Monarchfalter steht unter Druck.Bild: keystone

Die IUCN befürchtet, dass nicht genügend Schmetterlinge überleben werden, um die Populationen zu erhalten und somit deren Aussterben zu verhindern.

Der Tiger

Neue Zahlen der IUCN zeigen, dass es derzeit weltweit noch zwischen 3726 und 5578 Tiger in freier Wildbahn gibt. Seit der letzten Zählung ist die Population um rund 40 Prozent angestiegen. Die Zahl der Tiger weltweit scheint stabil zu sein oder zu steigen, schreibt die IUCN.

epa09991882 Two of three, 3-month-old Bengal Tiger (Panthera tigris tigris) cubs in their enclosure at the National Zoological Gardens at Dehiwala in Colombo, Sri Lanka, 02 June 2022. The parents of t ...
Die Schutzbemühungen zahlen sich aus: Die bedrohte Tigerpopulation ist derzeit stabil.Bild: keystone

Zu den grössten Bedrohungen für die Tiger gehören die Wilderei und die Jagd auf die Beutetiere der Raubkatze sowie die Fragmentierung und Zerstörung von Lebensräumen aufgrund des zunehmenden Drucks durch Landwirtschaft und menschliche Siedlungen.

Der Stör

Alle 26 noch existierenden Störarten sind derzeit vom Aussterben bedroht – 2009 waren es «erst» 85 Prozent. Der Rückgang der Bestände in den letzten drei Generationen war steiler als die IUCN bisher angenommen hatte.

Einen sensationellen Fang macht der Berufsfischer Gottfried Hofer aus Meggen. Er zog am Freitag, 14. 10. 2011 einen 80 cm langen russischen Stoer aus dem Vierwaldstaettersee. Der Fisch wurde vermutlic ...
Russischer Stör aus dem Vierwaldstättersee: Bild: keystone

Viele Stör-Arten sind akut vom Aussterben bedroht. Die IUCN hat neu den Jangtse-Stör (Acipenser dabryanus) als «in freier Wildbahn ausgestorben» kategorisiert.

Grund für das Aussterben der Fischart ist hauptsächlich die Gewinnung von Kaviar – der Stör ist aber auch ein beliebter Speisefisch. Obwohl der Wildfang gesetzlich verboten ist, kommt es immer noch in grossem Stil zu illegalem Fischfang.

Eine strengere Durchsetzung der Vorschriften über den illegalen Verkauf von Störfleisch und Kaviar sei entscheidend, um den weiteren Rückgang aufzuhalten zu können, schreibt die IUCN.

Aber auch Staudämme, welche die Wanderung der Störe zu ihren Brutgebieten behindern, seien ein Störfaktor. Zudem wirke sich der Klimawandel ebenfalls negativ auf die Fortpflanzung der Tiere aus, schreibt die IUCN.

(adi)

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Seekühe sind nicht mehr vom Aussterben bedroht
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Seekühe sind nicht mehr vom Aussterben bedroht
Manatis, auch Rundschwanzseekühe genannt, sind nicht mehr vom Aussterben bedroht.
quelle: shutterstock
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Schweizer Fledermäuse vom Aussterben bedroht
Video: srf
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16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
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Rosa Schlüpfer
22.07.2022 22:36registriert März 2019
„Aber auch Staudämme, welche die Wanderung der Störe zu ihren Brutgebieten behindern, seien ein Störfaktor.“
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Keller Baron
22.07.2022 22:56registriert Juni 2014
Wofür sollte man Kaviar überhaupt essen? Weshalb wird dieses ungenießbare Zeug weiterhin vertrieben? Am besten ein EU Einfuhrverbot verhängen! Trifft eh nur Leute die denken, sie seien was besseres!


Nicht nur ist es absolut ekelhaft, nein, es ist auch nicht besonders Gesund, denn Kaviar enthält sehr viel Salz, gehört unter anderem zu den Nahrungsmitteln mit den höchsten Anteilen an Cholesterin (300 Milligramm pro 100 Gramm) und enthält auch noch 145 Milligramm pro 100 Gramm von dem Gichtfördernden Mittel Purin!

Dazu kann es innerhalb weniger Stunden verderben!
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Tsunade
23.07.2022 08:24registriert November 2021
Leider ist es so, dass der Hauptfaktor der Entwaldung, der Boden und Wasserbelastung durch Pestizide und Düngemittel, der enorme Flächenverbrauch, das Artensterben etc. hauptsächlich der Fleisch und Milchindustrie zuzuschreiben ist.
Auch in der Schweiz sind die Böden total übersättigt mit Stickstoff und Nitraten und viele Fische und Insekten verenden dadurch.
Ich sag’s immer wieder, auch wenn‘s niemand hören möchte; eine Starke Reduktion von Tierischen Produkten hilft nicht nur dem Klima, sondern vor allem auch der Biodiversität.
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