Investitionen in neue Kohlekraftwerke werden sich nach einer Studie der internationalen Initiative Carbon Tracker nicht mehr auszahlen. In allen globalen Märkten sei es mittlerweile günstiger, Strom aus neu zu errichtenden erneuerbaren Energieträgern herzustellen als aus neuen Kohlekraftwerken, heisst es in der Studie, die am Donnerstag in London verbreitet wurde.
Bis spätestens 2030 würden erneuerbare Energien auch bereits bestehende Kohlekraftwerke auf der Kostenseite ausstechen. Investitionen in Kohle drohten verloren zu gehen.
Damit stünden bei den Investoren mehr als 600 Milliarden Dollar im Risiko. «Kohlekraftwerke brauchen typischerweise 15 bis 20 Jahre, um ihre Kosten wieder einzuspielen», sagte Matt Gray, einer der Autoren der Studie. «Regierungen und Investoren laufen Gefahr, ihr Investment nicht zu refinanzieren.»
Gegenwärtig arbeiten nach den Daten von Carbon Tracker weltweit fast 6700 Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 2045 Gigawatt. Geplant oder bereits im Bau sind weitere 1046 Kraftwerke mit einer Leistung von 499 Gigawatt und einem Investitionsvolumen von 638 Milliarden Dollar. Mehr als die Hälfte der geplanten neuen Anlagen würden in China oder Indien gebaut.
In Europa seien noch Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 7.6 Gigawatt geplant und einem Investitionsbedarf von 16 Milliarden Dollar, vor allem in Polen und Tschechien. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müsste der Kohleverbrauch zur Stromerzeugung von 2010 bis 2030 um 80 Prozent fallen. Das würde bedeuten, dass bis 2040 jeden Tag ein Kohlekraftwerk auf der Welt geschlossen werden müsste. (sda/dpa)
China, als ob selber schon nicht schlimm genug, baut zudem noch etliche Kohlekraftwerke in der dritten Welt.