International
Wissen

NASA-Forscher fliegen über Grönland – und stellen Beunruhigendes fest

Bild
Bild: nasa

NASA-Forscher fliegen über Grönland – und stellen Beunruhigendes fest

09.05.2019, 20:4910.05.2019, 13:41
Mehr «International»

Das Team von Operation «IceBridge» ist besorgt.

Die Forscher der NASA-Forschungseinheit flogen am Montag (Ortszeit) über eine Gletscherregion nördlich des gigantischen Jakobshavn Isbræ-Gletschers an der Westküste Grönlands. Rund 80 Kilometer ist die mächtige Eismasse lang, die einen Grossteil des grönländischen Eises ausmacht.

Jedes Jahr lösen sich rund 35 Milliarden Tonnen Eis von dem Gletscher ab, und es werden immer mehr. Denn Aufnahmen, die die NASA-Forscher am Montag machten, demonstieren eine Verstärkung einer ohnehin schon Besorgnis erregenden Klimakrise.

Denn bereits Anfang Mai konnten die Forscher auf der gigantischen Gletscherfläche grosse Wassermengen beobachten – ein für diese Jahreszeit äusserst ungewöhnliches Phänomen.

Joe MacGregor, der als Forscher an dem «IceBridge»-Projekt beteiligt ist, sagte zu mashable.com: »Obwohl die Geschichte des Sommers 2019 in Grönland noch nicht geschrieben wurde, beginnt sie mit einer beunruhigenden Beobachtung."

Normalerweise bilden sich die sogenannten «Schmelzbecken» nämlich erst gegen Ende Mai – Grund für die frühe Schmelze in diesem Jahr seien die warmen Frühlingstemperaturen in Grönland gewesen, das immerhin zu den kältesten Regionen der Welt zählt. In den letzten Wochen sei es dort bis zu 15 Grad Celsisus warm gewesen, berichtet MacGregor.

Die Zukunft des Jakobshavn Isbræ-Gletscher, der rund 1.6 Kilometer dick ist, ist für die Forscher von besonderer Bedeutung. Der grönländische Gletscher hat sich in den vergangenen Jahren als äusserst empfindlich gegenüber der Erwärmung des Meerwassers erwiesen. Die Schmelze des Jakobshavn Isbræ ist einer von zwei Trends, den Klimaforscher in Grönland mit Sorge beobachten. Neben dem immer schnelleren Abschmelzen der Ozean-nahen sogenannten Auslassgletscher nimmt auch das Eis im Innland rapide ab, was ebenfalls zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt.

Insgesamt verliert Grönland laut dem NASA-Forscher jährlich rund 250 Milliarden Tonnen Eis – seit den frühen 1980er Jahren habe sich der Verlust der jährlichen Eismenge versechsfacht.

(pb)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
21 Bilder, die dir vor Augen führen, wie schön die Natur ist
1 / 23
21 Bilder, die dir vor Augen führen, wie schön die Natur ist
Höhle im Vatnajökull (Island), dem grössten Gletscher ausserhalb des Polargebietes. Bild: shutterstock
Auf Facebook teilenAuf X teilen
10 Alltagssünden, die wir alle regelmässig begehen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
90 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Posersalami
09.05.2019 21:01registriert September 2016
Ja, aber Grönland war mal grün in 3..2..1
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
G.
09.05.2019 22:31registriert Dezember 2014
Dass das Eis nun rascher und immer rascher zu schmelzen beginnt, verwundert mich nicht. Was mich aber verwundert, dass dies nicht längstens in den Berechnungen des Klimawandels aufgeführt ist. Wir haben wesentlich weniger Zeit als vorhandene Berechnungsmodelle aufzeigen möchten.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
rodolofo
10.05.2019 08:07registriert Februar 2016
Noch beunruhigender als für die Forscher dürften diese Beobachtungen für diejenigen sein, die an den Küsten der Weltmeere leben.
Und das sind schätzungsweise sehr viele Menschen!
Und spätestens dann, wenn die Badetüchern der reichen Badetouristen nass werden, wird das Problem der im Zuge der Klimaerwärmung abschmelzenden Eismassen von den Internationalen Institutionen wirklich ernst genommen.
Was machen alle diese Super-Reichen, wenn ihre Steuerparadiese und Südsee-Luxus-Resorts überflutet werden?
Flüchten die dann alle nach Andermatt?
Sawiris denkt langfristig und reibt sich die Hände...
00
Melden
Zum Kommentar
90
    Sogar Jauch kann es kaum glauben: Diese Joker hätte sich der Kandidat wohl sparen können

    Die letzte Sendung vor der Frühlingspause ging so richtig in die Hose. Zumindest für die armen Kandidaten Richard Tornau und Maik Prewing, die am Montag bei Günther Jauch auf dem heissen Stuhl Platz nehmen durften. Nur der Übergangskandidat aus der letzten Sendung von «Wer wird Millionär?» konnte sich mit 64'000 Euro Gewinn über einen grösseren Batzen freuen. Davon erfüllt er sich einen «seiner verrückten Wünsche». Zum Beispiel würde er gerne einen Parabelflug absolvieren.

    Zur Story