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US-Börsenaufsicht verklagt Musk wegen Twitter-Übernahme

In this photo illustration, X logo is displayed on a smartphone with Elon musk profile in the background
Elon Musk hat Twitter 2022 gekauft und es anschliessend in X umbenannt.Bild: imago-images.de

US-Börsenaufsicht verklagt Elon Musk wegen möglichem Bschiss bei Twitter-Übernahme

Die US-Börsenaufsicht SEC hat Tech-Milliardär Elon Musk im Zusammenhang mit seinen Aktienkäufen bei der Übernahme von Twitter im Jahr 2022 verklagt.
15.01.2025, 01:5015.01.2025, 02:16
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Musks Anwalt Alex Spiro konterte, der Tech-Milliardär habe «nichts falsch gemacht». Der Vorwurf: Musk habe nicht rechtzeitig öffentlich gemacht, dass seine Beteiligung die Marke von fünf Prozent überschritt – und dadurch mehr Aktien günstiger kaufen können.

Die SEC führte in dem Fall lange Ermittlungen. In einer Stellungnahme beim Finanzdienst Bloomberg sprach Musks Anwalt von einer jahrelangen «Kampagne» der SEC gegen Musk.

SEC: 150 Millionen Dollar durch Regelverstoss gespart

Der Tech-Milliardär hatte Anfang 2022 damit begonnen, am Markt Aktien von Twitter zusammenzukaufen. Die SEC verweist in der Klageschrift darauf, dass sein Anteil am 14. März 2022 fünf Prozent erreichte. Nach den US-Regeln hätte er dies binnen zehn Kalendertagen öffentlich machen müssen. Musk gab aber erst am 4. April – und damit elf Tage zu spät – bekannt, dass er bereits neun Prozent hält. Der Aktienpreis sprang danach um 27 Prozent hoch, wie die SEC hervorhob.

Die Behörde analysierte Musks Käufe und kam zu dem Schluss, dass er durch die verspätete Pflichtmitteilung um mehr als 150 Millionen Dollar günstiger weggekommen sei. Die Aktionäre, die ihm in dieser Zeit ihre Anteile verkauften, hätten hingegen finanziellen Schaden erlitten. Die SEC verlangt, dass Musk die Summe zurückzahlt – plus eine zusätzliche Strafe.

SEC bekommt neue Führung unter Trump

Wie es mit der Klage weitergeht, ist offen. Musk ist ein enger Vertrauter von Donald Trump, der am 20. Januar als nächster US-Präsident vereidigt wird. Und mit dem Wechsel im Weissen Haus wird auch die SEC eine neue Führung bekommen. Der bisherige Chef Gary Gensler kündigte bereits seinen Rückzug für den Tag an. Denkbar ist daher, dass die Klage womöglich schnell wieder fallengelassen wird.

Musk gab insgesamt rund 44 Milliarden Dollar für den im Oktober 2022 abgeschlossenen Kauf von Twitter aus. Für den Grossteil der Summe verkaufte er seine Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla, der von ihm geführt wird. Zudem nahm Musk Kredite von rund zwölf Milliarden Dollar auf. Nach der Übernahme wandelte er den Dienst in seine Online-Plattform X um.

(sda/dpa)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zaunkönig
15.01.2025 02:38registriert November 2015
Praktisch immer wenn die Beschuldigten davon sprechen, dass eine “persönliche Kampagne” gegen sie am laufen ist, kann man davon ausgehen dass sie Dreck am Stecken haben. Dieses Narrativ fällt stark im Umkreis vom verurteilten mehrfach Straftäter Trump auf. Und das Musk auch so ein Lügenbold ist, ist hinlänglich bekannt.
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5crambler
15.01.2025 04:08registriert Juli 2021
Aber, aber!
Börsenregeln gelten doch nicht für Musk - er gehört ja schliesslich zu Trumps Gruselkabinett.
Wäre ja der Gipfel von Frechheit, wenn Musk für Rechtsverstösse belangt würde und sein Chef nicht!
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Stefan Hu
15.01.2025 06:36registriert Februar 2024
Nun in den USA ist es ja mittlerweiöe usus, dsss Täter im Gunstkreis des jeweilgen Präsidenten (egal welcher Partei) ohnehin begnadgt werden. Die abschreckende Wirkung gilt nur noch für Delinquenten ohne Beziehungsnetz nach gsnz oben. Banana Republic und irgendwie sehr desillusionierend, dsss daa Recht nichrät mehr für alle gleich gilt.
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