Proteste in Georgien: Zehntausende protestieren gegen prorussische Regierung
In Georgien haben am Tag der Kommunalwahlen zehntausende Menschen gegen die Regierung protestiert. In der Hauptstadt Tbilissi versuchten Demonstrierende, in den Präsidentenpalast einzudringen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Demonstrierenden werfen der georgischen Regierung vor, sich Russland anzunähern und sich von der EU und demokratischen Standards abzuwenden.
Die Polizei setzte Tränengas gegen die Demonstrierenden ein. Zuvor hatte Regierungschef Irakli Kobachidse ein hartes Vorgehen der Polizei im Falle von Ausschreitungen bei der Wahl angedroht.
Die Kommunalwahlen waren ein erster wichtiger Stimmungstest für die prorussische Regierungspartei Georgischer Traum von Regierungschef Kobachidse. Nach der Parlamentswahl im Oktober 2024 hatte sich die Partei zum Sieger erklärt. Die Opposition wirft der prorussischen Partei Wahlbetrug vor, auch Beobachter zweifelten das Wahlergebnis an.

Die EU hatte den Ablauf der Wahl ebenfalls kritisiert, woraufhin Kobakhidze die in der georgischen Verfassung verankerte EU-Annäherung aussetzte. Es folgten wochenlang Massenproteste in Tbilissi und anderen Städten. Die Polizei ging dabei gewaltsam gegen Demonstrierende vor und nahm hunderte Menschen fest.
Dieser Artikel wurde zuerst auf Zeit Online veröffentlicht. Watson hat eventuell Überschriften und Zwischenüberschriften verändert. Hier geht’s zum Original.