Vor dem US-Konsulat in der nordirakischen Stadt Erbil hat ein Selbstmordattentäter mehrere Menschen mit in den Tod gerissen. Nach offiziell nicht bestätigten Angaben aus Sicherheitskreisen gab es bei dem Anschlag am Freitag neun Tote.
Es handle sich um Einheimische. Ob der Täter selbst auch zu den neun Toten gehörte, war zunächst unbekannt. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand.
Amerikanische Konsulatsmitarbeiter oder lokale Wachmannschaften seien nicht zu Schaden gekommen, berichtete der US-Fernsehsender ABC unter Berufung auf das US-Aussenministerium.
Augenzeugen sahen ein Fahrzeug, das sich dem Tor des US-Konsulats näherte und explodierte. Wachmannschaften hätten das Feuer eröffnet. Rauchsäulen stiegen über dem Ort der gewaltigen Detonation auf.
In der Hauptstadt der kurdischen Autonomieregion bilden die deutsche Bundeswehr und Militärs anderer Nationen kurdische Peschmerga für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus. Am Donnerstag schlossen 500 weitere Peschmerga-Kämpfer ihre Ausbildung ab.
Erbil ist die Verwaltungszentrale des autonomen Kurdengebietes im irakischen Staatsverband. Die Kurden haben dort ihre eigene Gesetzgebung und ihr eigenes Militär, die Peschmerga-Milizen. Sie verwenden auch eigene staatliche Symbole wie Fahnen und Wappen. Sie arbeiten eng mit den USA zusammen.
Anschläge sind in den Kurdengebieten seltener als in den anderen Landesteilen des krisengeschüttelten Irak. (jas/sda/dpa)