In der Zuger Gemeinde Risch gibt es doch keinen «Porscheplatz». Aufgrund von formellen Einsprachen und kritischen Meinungsäusserungen von Bürgerinnen und Bürgern hat der Gemeinderat seinen Entscheid, die «Blegistrasse 7» in «Porscheplatz» umzubennen, rückgängig gemacht.
Der deutsche Autokonzern Porsche verlegt seinen Schweizer Hauptsitz von Steinhausen ZG nach Rotkreuz (Gemeinde Risch). Der Entscheid des Gemeinderates Risch von Anfang Juli, einen «Porscheplatz» zu bezeichnen, kam bei der Bevölkerung nicht gut an.
Vier Einsprachen gingen fristgerecht dagegen ein. Es hätten aber auch viele Bürgerinnen und Bürger bei der Gemeinde informell mündlich und schriftlich ihr Unverständnis über den Namenswechsel geäussert, heisst es in der Mitteilung der Gemeinde vom Donnerstag.
«Aus Respekt vor der öffentlichen Meinung» und wegen der drohenden Verfahrenskosten bei einem Weiterzug sei der Gemeinderat am Mittwoch auf seinen Entscheid zurückgekommen. Weil der spezifische Nachweis des öffentlichen Interesses am neuen Namen kaum zu erbringen sei, verzichte der Gemeinderat auf die Umbenennung.
Die Behörde habe die Bräuche und Traditionen in der Namensgebung von Strassen und Plätzen unterschätzt, heisst es in der Mitteilung. Auch heute noch würden neue Strassen und Plätze nach alter Sitte vorwiegend mit Flurnamen oder markanten Geländeformationen gekennzeichnet.
«Der Gemeinderat hat dies falsch eingeschätzt, dafür entschuldigt er sich», schreibt er. Künftig werde er ähnlich gelagerte Anträge «mit allergrösster Zurückhaltung begegnen». (whr/sda)