Boliviens Staatschef Evo Morales (54) ist bei der Präsidentenwahl am Sonntag laut Hochrechnungen im Amt bestätigt worden. Der Linkspopulist wurde demnach mit mehr als 60 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit gewählt und muss daher nicht in die Stichwahl.
Der konservative Unternehmer Samuel Doria Medina kam demnach mit rund 25 Prozent auf den zweiten Platz. Ein vorläufiges Endergebnis soll es nach Angaben der Wahlbehörde am Montagmorgen (Ortszeit) geben.
Morales widmete seinen Sieg «allen Völkern der Erde, die gegen den Imperialismus kämpfen». Die Opposition rief er zur Zusammenarbeit auf.
Morales war 2006 als erster indigener Volksvertreter an die Spitze eines lateinamerikanischen Staates gewählt worden und hat sich seither mit der Nationalisierung wichtiger Wirtschaftsbetriebe und mit scharfer Kritik an der US-Aussenpolitik einen Namen gemacht.
Das südamerikanische Andenland Bolivien gehört zur Gruppe der 77 - das ist der zentrale Zusammenschluss der Entwicklungs- und Schwellenländer in den Vereinten Nationen. Wahlberechtigt waren knapp 6,3 Millionen Bolivianer, 270'000 von ihnen durften erstmals auch im Ausland abstimmen.
Obwohl Bolivien reich an Ressourcen ist, gehört es zu den am wenigsten entwickelten Staaten Lateinamerikas. Das Land ist nach Angaben der Vereinten Nationen eines der Hauptproduktionsländer von Kokain. (sda/afp)