Leben
Blogs

Emma Amour: Hat es sich eigentlich mal ausgevögelt?

Bild
Bild: Shutterstock
Emma Amour

Hat es sich eigentlich mal ausgevögelt?

Ich bin müde. Sex-müde. Dabei finde ich Sex super. Zumindest im Kopf. Sollte es körperlich zur Sache gehen, ist meine Lust … ja, gute Frage, wo eigentlich?
09.05.2025, 10:0009.05.2025, 10:00

Ich bin seit plus minus 25 Jahren sexuell aktiv. Mal aktiver, mal weniger. Aber grundsätzlich einiges aktiver als passiver. Sex fand ich immer super. Ausser er war scheisse. Dann hab ich jeweils Sandro angerufen und wir haben den schlechten Sex mit anderen einfach weggevögelt.

Seit wir official sind, vögeln wir vorwiegend exklusiv. Aber ob exklusiv oder nicht, ist gar nicht so wichtig. Fakt ist: Wir vögeln schon rund 20 Jahre.

Das ist verdammt lange. Und das gibt sehr viel mal viel Sex.

Sex. Sex. Sex.

Sex überall. Daheim. Bei ihm, bei mir. In allen Zimmern. Auswärts. In den Ferien. Im Wasser, an Land und einmal sogar ein Handjob im Tram.

Sad story, aber ich will lieber backen statt f*cken

Unser Sexleben war schon immer unsere Konstante.

Jetzt ist die Konstante keine Konstante mehr. Warum, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass sich meine Libido ins Nirgendwo verabschiedet hat. Klang- und sanglos ist sie quasi über Nacht verschwunden.

Die Lustlosigkeit betrifft nicht nur Sandro und mich. Sie betrifft auch mich selber, meinen Porno-Browser, meine Toys. Mit der Zündschnur passiert einfach nichts, wenn ich berührt werde, mich selber berühre oder sich andere auf dem Screen berühren.

Ich will lieber gerade Speck-Zopf backen statt f*cken.

Neulich nahm eine Freundin das Wort «Perimenopause» in den Mund. Sie meinte es gut und hat möglicherweise absolut recht und alles normal und okay und bla bla bla. Meiner Libido hat's aber nicht geholfen. Au contraire, sie ist noch bitz weiter rein ins Nirwana.

Sex-FOMO ist doch mega streng!?

Ich mache eine Umfrage im Freundeskreis. Die meisten mit Kleinkindern können sich nur vage an Sex erinnern. Die Kinderlosen vögeln mehr. Aber auch nicht mehr so hardcore.

Ausser sie sind Single. Ich hab drei in meinem Umfeld. Sie waren ewig liiert und sind es jetzt nicht mehr. Nun sind sie getrieben. Von Sex-FOMO.

Ultra anstrengend. Finden sie auch. Und vögeln sich weiter durch Dating-Apps.

Sandros Libido ist auch nach wie vor on fire. Meine Sex-Starre verunsichert ihn. Was ich verstehe. Aber nicht weiss, was dagegen machen.

Also google ich.

Nach zehn Minuten weiss ich nicht genau, ob ich Krebs habe oder ob mein Hormonhaushalt total scheisse ist und ich in den nächsten drei Stunden 50 Kilo zunehme, wenn ich nicht sofort mein ganzes Leben umstelle.

Danke, Google.

Dann stosse ich aber auf einen Tipp, den ich schon oft gehört und stets belächelt habe. Man soll sich Inseln schaffen. Sich einmal die Woche bewusst Zeit für Zweisamkeit nehmen. Dabei steht Sex nicht im Vordergrund.

Man soll ein Bad nehmen, Kerzen anzünden, sich massieren, streicheln, keine Erwartungen haben.

Also machen wir das. Wir treffen uns am Donnerstag in unserer temporären, gemeinsamen Wohnung. Wir verbannen die TV-Fernbedienung und schmeissen das Cheminée an. Wir essen Sushi und dimmen das Licht und zünden tatsächlich eine Kerze an.

Obwohl Sandro Kerzen hasst.

Dann legen wir uns ins Bett. Und reden. Und reden. Und reden. Dann lege ich mich auf seine Brust. Er streichelt meinen Arm.

Nun wird er hibbelig. Er will rauchen. Zigi-Pause.

Auf in Runde 2. Wir liegen da, reden, lachen. Wir reden über unsere Lieblingsserie und darüber, wie gern wir jetzt gerade lieber bingen statt Zweisamkeit zelebrieren wollen.

Wir springen auf, hechten zur TV-Fernbedienung und rennen zum Sofa.

Während der Rückblende holen wir Chips, zwei Dosen Bier, Gummibärchen.

Wir hatten gerade den besten Nicht-Sex überhaupt. Und sind uns enorm nah.

Eventuell ist alles gut. Und Libido-Pausen voll okay. Also wünsche ich meiner jetzt einfach noch schöne Ferien. Möge sie dafür sehr gestärkt, frisch und topmotiviert zurückkehren.

Bild
bild: watson
Emma Amour ist ...
... mittlerweile 40 Jahre alt, hat es nach tausend Jahren des Hin und Hers tatsächlich geschafft, eine Beziehung mit Suff-SMS-Sandro nicht nur einzugehen, sondern sie sogar mehr oder weniger stabil zu führen! Emma wohnt im Zürcher Kreis 5 (wahrscheinlich für immer) und Sandro im Kreis 3. Zusammenziehen wollen sie nicht, aber sag niemals nie – ausser zu seinem Bierdosenberg, dazu sagt Emma ganz klar «nie in meiner Hütte». In diesem Blog nimmt euch Emma mit in ihr Beziehungsleben und plaudert alles aus, selbst die schlechten Seiten – wohl wissend, dass Sandro mitliest. I love you, SSMSS! Also lehnt euch zurück und geniesst die etwas *erwachsenere Emma!

*Ein bisschen Spass, ihr wisst schon …!
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
176 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Oigen aka Trudi aka Kevin
09.05.2025 10:34registriert August 2018
Emma hat die teenie phase erfolgreich abgeschlossen, gratuliere
2046
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lupo Thunder
09.05.2025 12:12registriert Oktober 2024
Jetzt bin ich 50...und das Verlangen/die Lust zu "vögeln" ist viiel weniger. Aber noch da.
Was immer gleich bleibt, ist das Geniessen von Zweisamkeit...im Kuscheln, Küssen...aber auch in tiefen Herzgesprächen 🙏❤️☺️
330
Melden
Zum Kommentar
avatar
El_Chorche
09.05.2025 10:53registriert März 2021
Kennenlernen, Dating, Sex und Beziehungen machen in der heutigen Gesellschaft keinen Spass mehr.

Gruss
Chorche, hat sich 1 neues Legoset gekauft
4010
Melden
Zum Kommentar
176
Wir haben den neuen Micra getestet – hier ist unser Urteil
Zwei Jahre nach seinem Verschwinden kehrt der Nissan Micra in einer völlig neuen Form zurück. Das japanische Stadtauto ist erneut im Rampenlicht – schärfer, mutiger und, sagen wir es ruhig, verführerischer als je zuvor.
Der Micra, der 2023 vom Markt genommen wurde, kehrt zurück wie nach einer langen Reise: verändert. Dass seine Proportionen an den Renault 5 E-Tech erinnern, ist dabei kein Zufall. Beide Modelle haben die gleiche technische Basis, die Plattform AmpR Small, die aus der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz hervorgegangen ist. Die Entschlossenheit ist gross, die beim ersten Anlauf etwas langweilige Karriere neu zu starten.
Zur Story