Heute Morgen war's eine Horde KV-Schüler:innen, die mich noch vor 8 Uhr zur Weissglut getrieben haben. Sie haben im Tram gekifft. Natürlich habe ich vor 20 Jahren auch im Tram gekifft und fand's ultra bünzlig, wenn sich Bünzlis darüber aufregten.
Jetzt sende ich sehr unfreundliche Grüsse von der Bünzliseite.
Gestern hat mich jemand anderer noch viel hässiger gemacht. Sali, Sandro. Ich habe gekocht. Ich habe aber nicht nur gekocht. Ich habe eingekauft, gerüstet, gebraten, gekocht, getischt und sogar ein Kerzli angezündet. Das Kerzli fand er lustig, fand ich lustig.
Das Dinner war toll.
Nach dem Znacht wurde es nervig. Sandro verschwand für seine 5 Zigis nach dem Essen auf den Balkon. Als er zurückkam, setzte er sich aufs Sofa, wo er nie wieder aufstand. Ich tischte ab, putzte den Tisch, räumte den Geschirrspüler ein und putzte die Küche. Die Reste verteilte ich in Tupperware. Wohlwissend, dass wir den Inhalt in spätestens drei Tagen ungegessen in den Kübel schmeissen. Aber mais bon.
Ich sagte dann, dass es uncool ist, dass er keinen Finger rührt. Er plädierte auf «Mach ich's heute nicht, mach ich's morgen». Geht für mich nicht. Ich kann nicht easy auf dem Sofa chillen, während sich in der Küche das Geschirr stapelt.
Ich kann den Umstand weiterspinnen: So sehe ich dunkelschwarz für einen Zusammenzug.
Nervig, frustrierend, mühsam!
Vor ein paar Tagen drängten sich grad zwei Menschen in die Warteschlange vor mir. Normalerweise kriege ich so Zeugs nicht mit. Habe Kopfhörer an und bin chillig. Vorgestern keine Kopfhörer, hab sie daheim vergessen, Grrmmppfff, und keine Chilligkeit. Die zwei Bitches, die da ihr Gedöns vor mir zahlen wollten, wies ich unfreundlich zurecht.
Ich soll mal easy bleiben, fanden sie. Machte mich noch viel hässiger.
Dann gestern Mittag der Anruf meiner Mutter. Am Abend davor waren wir Znacht essen. Ich sei sehr unentspannt, null mittig. So getrieben. Ich solle doch mal zur Gynäkologin, meine Hormonwerte checken lassen. Spinnt sie? Logisch spinnt sie.
Ich erzähle Sandro davon. Er findet, sie «hät schöö nöd gaaaaanz unrächt!» Ok, fuck you all.
Aber wisst ihr, was am allerbeschissensten überhaupt ist? Meine Lieblingsjeans! Sie passt nicht mehr. Auch dann nicht, wenn ich mich auf den Rücken lege. Und den Bauch einziehe. Nicht mal, wenn ich aufs Atmen verzichte und einen qualvollen Erstickungstod riskiere, komme ich da rein. No fucking way.
Wir könnten jetzt über body positivity reden und ist doch wurst, Jeans einfach grösser kaufen und jede/r ist schön, wie sie/er ist. My ass! Ich will meine Lieblingsjeans! Ich will aber auch Pommes und Mayo und Ketchup und Fasnachtschüechli und Donuts.
Und damit, liebe Menschen, kommen wir dahin, wo der XL-Sauhund begraben liegt: Ich leide unter PMS. Seit ein paar Zyklen viel mehr als jemals zuvor. Vielleicht doch mal Hormonwerte checken gehen. Oder grad einen Rollator bestellen.
Weiss doch auch nicht.
Wie auch immer. Leck mich doch, Welt. Ich gehe jetzt Donuts kaufen und Welpen-Videos auf YouTube schauen. Man darf mir Kleenex bringen. Oder ein, zwei Berliner. Gerne mit Kristallzucker. Die mit Puderzucker find ich scheisse.
Wer hat Berliner mit Puderzucker erfunden?
Okay. Time to say goodbye. Und good luck. Good luck, Sandro. I love you.
(And I hate you.)
Das Leben leichter machen könnte man sich aber, wenn man nicht mit einem Kind liiert wäre und nicht in Züri leben würde.