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Emma Amour: Sind Ferien mit dem Schatz für die Katz?

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Emma Amour

Sind Ferien mit dem Schatz für die Katz?

Während mir meine Freundinnen genervte Nachrichten aus ihren vermeintlichen Liebesferien schicken, habe ich ja das Gefühl, den Code für geile Pärli-Ferien geknackt zu haben.
15.08.2025, 10:0915.08.2025, 10:10
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Sandro und ich fahren gerade mit einem geilen Chlapf durch Europa. Den Chlapf verdanken wir Cleos Vater, der ihn uns ausgeliehen hat.

So fahren wir also mit einem Auto, das wir uns nie nie nie im Leben leisten könnten, durch bella Italia. Und haben es, trotz viel Zeit auf engem Raum, bombastico fantastico.

Unsere Tage und Nächte sind voll (fare) Amore, Pizza und Vino.

Ein Fakt, der viele meiner Freundinnen ratlos zurücklässt. Die meisten zelebrieren statt Sex on the Beach bitching on the Beach. Ihre Typen gehen ihnen nur auf den Sack. Okay, die meisten sind nicht zu zweit unterwegs. Und so wie ich das verstehe, sind Ferien mit Schatz UND Kids für die Katz.

Aber auch solche, die zu zweit unterwegs sind, kleben mehrheitlich am Handy, statt der Zweisamkeit zu frönen.

Die eine fragt, wie es Sandro und ich schaffen, uns nicht gegenseitig umzubringen.

Ich antworte in Form einer Liste:

1. Brechen mit dem 24/7-Ding

Die Ferien sollen die allerbeste und tollste und schönste und harmonischste Zeit des Jahres sein. Wir alle kennen die Ferienplakate, auf denen stets sehr glückliche Paare zu sehen sind, die sich an weissen Stränden zuprosten und einfach nur glücklich sind. Das ist logischerweise Bullshit. Ferien sind Ausnahmezustand. 24/7 zusammen. Damit das funktionieren kann, rate ich dringend, aus 24/7 sehr viel weniger zu machen. Je mehr Me-Time in den Ferien, desto easier die Zweierkiste. Unromantisch? Von wegen! Mir fällt grad nichts Entspannenderes ein als meine Solo-Time in Massagesalons, auf Liegestühlen und Spaziergängen mit meiner Lieblingsmusik in den Ohren.

2. Schweigen ist voll okay

Manchmal habe ich nichts zu sagen. Und manchmal hat Sandro keine Lust zu reden. Dann sitzen wir da und schweigen. Das kann auch mal in einem Restaurant passieren. Von aussen könnte man meinen, wir sind todunglücklich zusammen. Das Gegenteil ist der Fall. Gemeinsames schweigen sollte einen besseren Ruf haben.

3. Getrennte Ferien

Ferien mit Sandro finde ich nur lässig, weil ich mehr Ferien ohne Sandro mache.

4. Kompromisse im Mass

Alle Welt predigt, wie wichtig Kompromisse sind. Nicht unwahr, aber hey: Alles hat Grenzen. Will der eine partout Sightseeing machen und der andere nicht, ist das doch easy. Soll der eine Sightseeing zelebrieren und der andere anders entspannen. Sandros und mein ungeschriebenes Gesetz: ein Kompromiss pro Urlaub. Und wenn's dann noch null sind, ist das null Stress.

5. Keine Pläne, keine ins Wasser gefallenen Pläne

Sandro und ich haben das Glück, zu den Menschen zu gehören, die sich am wohlsten fühlen, wenn sie nicht planen müssen. Aktuell befinden wir uns auf Sardinien. Wo wir als Nächstes hingehen? Keine Ahnung! Wann wir weiterziehen? Wir werden sehen! In den Ferien leben wir Yolo. Was wissen wir, worauf wir morgen Lust haben!? We go with the flow. Und somit ganz ohne Druck und Erwartungen.

6. Eine Portemonnaie für zwei

Denke ich an vergangene Beziehungen zurück, war das Zahlen immer ein Thema. Wer zahlt wann, wer hat gestern, wer hat mehr bezahlt und ist das noch fair oder nicht. Ermüdend, nervig und vor allem unnötig. In den Ferien setzen Sandro und ich auf ein gemeinsames Portemonnaie. Wir füllen dieses grosszügig und lassen es krachen. Wenn nicht in den Ferien, wann dann!?

7. Spiele spielen

Wir packen in den Koffer: Uno-Karten, Stifte und Papier für «Stadt, Land, Fluss» mit ganz anderen Kategorien.* Normale Karten nehmen wir auch mit und spielen «Hose abe». Mad-Karten fehlen auch nie. Genauso wenig wie Sextoys. Post-its für «Wer bin ich» sind auch der Hit.

8. Nervige Eigenheiten für sich nutzen

Sandro verbringt morgens 30 Minuten auf dem WC. Nicht im Bad. Auf dem WC. Ich weiss nicht, was man 30 Minuten macht, während man kackt und/oder pinkelt. Ich frage auch nicht. Ich staune zwar und finde es manchmal mühsam, wenn wir eigentlich loswollen, aber hey, wir haben Ferien. Und meist einen Balkon, einen Strand, einen Pool, ein Café. Also setz ich mich hin und schaue in aller Ruhe dumme Reels. Und Instastories. Lese News. Whatever.

9. Ungefilterte Kommunikation

Ist jemand hässig, soll er/sie hässig sein dürfen. Pisslaune? Easy, raus damit! Mit dem falschen Fuss aufgestanden? Kann's geben. Kein Drama. Nervt der andere? Logisch tut er das! Wir dürfen das aber auch sagen. Wir dürfen uns auch, wenn's denn too much ist, zurückziehen. Damit zurück zu Punkt 1: 24/7 muss nicht sein. Nein, soll nicht sein.

10. Hier steht dein Tipp, sehr hoch geschätzte/r User:in!

*Mögliche Kategorien: Porno-Titel, sexuelle Fantasie, mit wem ich nicht vögeln will, etwas, das ich an dir liebe, etwas, das mich an dir nervt. Bitte, gern geschehen.

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bild: watson
Emma Amour ist ...
... mittlerweile 40 Jahre alt, hat es nach tausend Jahren des Hin und Hers tatsächlich geschafft, eine Beziehung mit Suff-SMS-Sandro nicht nur einzugehen, sondern sie sogar mehr oder weniger stabil zu führen! Emma wohnt im Zürcher Kreis 5 (wahrscheinlich für immer) und Sandro im Kreis 3. Zusammenziehen wollen sie nicht, aber sag niemals nie – ausser zu seinem Bierdosenberg, dazu sagt Emma ganz klar «nie in meiner Hütte». In diesem Blog nimmt euch Emma mit in ihr Beziehungsleben und plaudert alles aus, selbst die schlechten Seiten – wohl wissend, dass Sandro mitliest. I love you, SSMSS! Also lehnt euch zurück und geniesst die etwas *erwachsenere Emma!

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