Also Leute, sollen Suff-SMS-Sandro und ich unsere Beziehung öffnen?
Es ist nicht so, dass der Sex zwischen Suff-SMS-Sandro und mir langweilig oder schlecht oder wenig geworden ist. Der Sex ist toll. Wirklich. Er ist bloss so was wie ein Heimspiel.
Heimspiele sind super. Man kommt und gewinnt in den heimischen Rängen. Was will man mehr, könnte man sich fragen.
Ich für meinen Teil sehne mich manchmal nach ersten Küssen, Berührungen, neuen Impulsen. So kommt's, dass ich neulich in Tel Aviv mit Yosef knutsche, während Sandro in Zürich weilt.
Den Kuss beichte ich ihm eine halbe Stunde, nachdem er geschehen ist. Sandro hat's, ganz Sandro, sportlich genommen und die Chance genutzt, mir mitzuteilen, dass er sich hie und da ebenfalls danach sehnt, andere Frauen zu küssen. Und mit ihnen zu schlafen.
Wir haben uns also die Ufzgi gegeben, uns Gedanken zu machen, ob und wie wir unsere Beziehung öffnen wollen.
So sitze ich just in diesem Moment in irgendeiner Strandbar, schaue aufs Meer, trinke irgendeinen gesunden und wahrscheinlich darum schrecklich schmeckenden Smoothie und verfasse (oder drücke mich vor) folgende(r) Pro- und Contra-Liste:
Pro Öffnung:
- Wir können das. Wir haben ja über zehn Jahre quasi so gelebt. Immer mit anderen geschlafen, um am Ende doch nur beieinander daheim zu sein.
- Machen wir uns nix vor: Erste Küsse und erster Sex sind aufregend und machen Spass und Herzklopfen.
- Eventuell würden wir auch für einander wieder spannender werden. Nicht, dass wir unspannend sind, ach, du Holzkopf, du weisst schon …
- Threesomes kicken. Vor allem FFM. Du Glückpilz.
- Die Vorstellung, dass wir bis ans Ende unserer Tage nur noch mit dem anderen schlafen, ist nicht nur schräg, sondern auch schade.
- Monogamie kann ohne Scheiss nicht der ernst gemeinte Plan von Mother Nature gewesen sein.
- Mit den richtigen Abmachungen können wir gemeinsam noch freier sein, als wir es sowieso schon sind.
- Wenn wir quasi offiziell dürfen, ist es vielleicht gar nicht mehr sooo spannend.
- Und wenn schon, dürfen wir ja …
- Unsere Vertrauensbasis und Liebe sind so stark, dass das bisschen Sex mit anderen wirklich nicht reicht, um uns zu killen (hoffentlich/glaubs?).
- Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
- Wenn's nicht geht, haben wir ja ruckzuck wieder zugemacht.
Contra Öffnung:
- Jede Bitch, die dir zu nahe kommt.
- (Kommt man ins Gefängnis, wenn man einander die Augen auskratzt?)
- Der Gedanke, dass du eine andere küsst, anfasst, vögelst, tut weh.
- Und macht mich (noch) eifersüchtig.
- Wir könnten uns fremd verlieben (Okay, das können wir auch so).
- Zürich ist ein Dorf, es könnte nerviges Geschwätz geben.
- Wer erklärt's deiner Mutter?
- Wie übersteht das deine Mutter?
- Die Gefahr, dass aus einem One-Night-Stand ein Sexting-Chat und mehr entsteht.
- Heimlichtuerei.
- Eventuell ungutes Gefühl, wenn wir getrennt unterwegs sind.
- Könnte unser Sexleben leiden?
Eventuell sollten wir Leute um Rat, Tipps und Erfahrungen fragen, die offene Beziehungen leben oder lebten oder genau dies partout nicht wollen. Womit wir bei euch sind, liebe Kommentarspalten-Menschen.
Oder hat vielleicht jemand die Nummer von den Beziehungskosmos-Damen? Lesen die sogar mit? Falls ja: Hoi Felizitas, Sali Sabine. Ich liebe euch. Felizitas noch ein ganz kleines bisschen mehr. Kriegt man überhaupt noch Slots bei dir, Felizitas? Ich frage enorm explizit für meinen Freund und mich.
*Ein bisschen Spass, ihr wisst schon …!