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Deutschland

TV-Moderator Joko Winterscheidt spricht über seine psychischen Probleme

BERLIN, GERMANY - MAY 4: Joko Winterscheidt attends the YES!CON on May 4, 2024 in Berlin, Germany. (Photo by Gerald Matzka/Getty Images)
Der TV-Moderator Joko Winterscheidt entschied vor anderthalb Jahren, in Therapie zu gehen.Bild: Getty Images Europe

Joko Winterscheidt ist in Therapie: «Mir ging es richtig beschissen»

TV-Moderator Joko Winterscheidt spricht erstmals öffentlich über seine gesundheitlichen Probleme. Der 45-Jährige hat sich professionelle Hilfe gesucht.
07.11.2024, 16:13
Steven Sowa / t-online
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t-online

«Es ging mir nicht gut», offenbart der Moderator im Podcast «Deutschland3000» von Eva Schulz. Der 45-Jährige befindet sich seit anderthalb Jahren in Therapie. Winterscheidt erklärt, dass er die Entscheidung nach einem «katastrophalen Sommerurlaub» getroffen habe. Während eines wunderschönen Segeltrips mit Freunden habe er «gar nichts gefühlt», so der TV-Star. «Mir ging es richtig beschissen. Das hat was mit mir gemacht. Ich habe gedacht: 'Das ist nicht normal, das ist nicht gut.'»

«Habe mich sehr lange selber belogen»

Noch eine andere Sache sei für seine Probleme ursächlich gewesen: der frühe Tod seiner Mutter. Joko Winterscheidt verlor sie, als er gerade mal sechs Jahre alt war. Das sei dermassen jung gewesen, dass er lange gar nicht begriffen habe, was dieser Verlust mit ihm gemacht hat, so Winterscheidt. Erst mit über 40 habe er angefangen, sich ganz neu kennenzulernen.

«Weil ich so jung war, war mir gar nicht klar, was ich verloren habe. Für mich galt immer der Satz: 'Ich kenne es ja nicht anders, deswegen ist das okay für mich'», gibt er einen Einblick in sein Seelenleben und gesteht: «Ich glaube aber, da habe ich mich sehr lange selber belogen. Das war einfach die Scheu vor der Auseinandersetzung, dass das passiert ist.»

Den Tod seiner Mutter habe er lange nicht vollständig verarbeitet: «Es war 1985, da hat man nicht drüber nachgedacht, ob man einem Kind vielleicht eine Therapiemöglichkeit geben sollte», stellt er fest. Er sei sehr froh, die Aufarbeitung nachgeholt zu haben. Inzwischen gehe es ihm deutlich besser. Es sei auch «vollkommen okay, dass es erst mit 44 losgegangen ist», so Joko Winterscheidt abschliessend.

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RedLily74
07.11.2024 17:47registriert April 2022
Stark! Ein kleiner Beitrag zur Enttabuisierung 👍🏻
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SusiBlue
07.11.2024 19:04registriert Februar 2016
Schön, dass auch immer mehr Männer meines Alters öffentlich über psych. Gesundheit sprechen!! ❤️‍🩹
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Spawn
07.11.2024 21:47registriert Januar 2024
Ja Depressionen können etwas vom härteten sein das ein Mensch ertragen muss. Das kann so weit gehen, das sie den Lebenswillen praktisch komplett brechen können.!

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus darf ich sagen das es nicht mehr so stark als "Schwäche" ausgelegt wird, wie es noch vor Jahrzehnten der Fall war. Wenn ich an die Horrorgeschichten meiner Grossmutter denke, wie unmenschlich man damals mit psychisch Kranken umgegangen ist.
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Eminems Mutter ist tot. Die beiden verband eine harte, kalte Liebe

Was Eminem seiner Mutter Debbie Nelson in seinen Songs entgegenbrachte, war über viele Jahre der purste, härteste Hass. Zeilen wie «You selfish bitch, I hope you fuckin' burn in hell for this shit!» Oder Anekdoten von brutaler Vernachlässigung, davon, wie die drogensüchtige Mom ihn als kleinen Knirps ohne Jacke in der Kälte vergessen habe, und am schlimmsten (in «Cleanin' Out My Closet»), wie sie mit Absicht versucht habe, ihn krank zu machen, weil sie unter dem Münchhausen-Stellvertretersyndrom gelitten habe.

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